Orange Day: Gemeinsam deutliche Zeichen setzen
Die Unimedizin, die Universität Greifswald sowie die Universitäts- und Hansestadt Greifswald hissten am 24. November 2023 Fahnen und beziehen damit deutlich Position gegen jede Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Der 25. November ist so genannter „Orange Day“, der Aktionstag der weltweiten „Orange the World“-Kampagne der Vereinten Nationen. Vertreter*innen der beteiligten Greifswalder Institutionen hissten am Vortag um 13 Uhr parallel am Haupteingang der Unimedizin, am Hauptgebäude der Uni und vor dem Bahnhof die Fahnen.
„Greifswald ist glücklicherweise eine bunte Stadt, die für viel Zivilcourage bekannt ist“, sagt Sarah Klaeske-Ganzow, die Stellvertretende Pflegevorständin der Unimedizin: „Dennoch ist weiterhin beinahe jede dritte Frau von Gewalt betroffen – demzufolge auch hier bei uns.“ Sie fordert, dass „Gewalt gegen Frauen und Mädchen, aber auch generell, in unserem Alltag keinerlei Toleranz finden darf. Bei Gewalt und Diskriminierung müssen wir alle hinschauen. Nur so können wir die UMG und die Welt in einem kraftvolleren Orange erstrahlen lassen!“
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald gab es 2022 insgesamt 720 Personen, die sich an die fünf verschiedenen Beratungseinrichtungen gewandt und Hilfe gesucht haben. Ricarda Menzlin von der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking ergänzt, dass dazu noch 681 mitbetroffene Kinder kommen, die ebenfalls in den Beratungsstellen bzw. im Frauenschutzhaus mit betreut werden. Sie war als Vertreterin des Beratungsnetzwerkes des Landkreises Vorpommern-Greifswald beim Hissen der UMG-Fahne ebenfalls dabei.
Auch die Universität Greifswald macht sich für die Rechte von Frauen stark. In diesem Jahr gab es für Universitätsangehörige bspw. mehrere Informationsveranstaltungen zum Thema sexualisierte Diskriminierung und Gewalt. „Leider ist das Risiko für Frauen immer noch hoch, diese Form der Gewalt in öffentlichen Einrichtungen zu erleben“, erklärte die Prorektorin für Personalentwicklung, Organisation und Diversität der Universität, Prof. Annelie Ramsbrock. Die Aktionstage seien wichtig, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema zu lenken.
„Mit den gemeinsam organisierten Veranstaltungen und Aktionen wollen wir auf die Thematik aufmerksam machen und sensibilisieren“, unterstrich Claudia Kowalzyck. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Greifswald fordert: „Wir müssen alle hinsehen und für Gewaltfreiheit einstehen!“
„In universitären Einrichtungen und einer Stadt wie Greifswald sollte Weltoffenheit selbstverständlich sein“, pflichtete ihr Prof. Karlhans Endlich bei. Der Dekan und Wissenschaftliche Vorstand der Unimedizin hisste die Fahnen gemeinsam mit Pflegevorstand Peter Hingst vor der UMG. Aus seiner Sicht steht fest: „Wir dürfen Gewalt gegen Frauen und Mädchen auf keinen Fall hinnehmen!“
Das weitere Programm rund um den Aktionstag, zu dem die Gleichstellungsbeauftragten von Unimedizin, Universität und Stadt Greifswald einladen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.