Seite 13 - UKG live - Mitarbeiterzeitung 3 | 2012

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Gasthof in Krakow, mitten im Wald bei
Güstrow, wo mein Freund Stephan Felix
und ich mit Regierungsvertretern (!) über
die Zukunft der Greifswalder Kardiologie
verhandelten. Da war die 550-Jahr-Feier
der Universität mit dem Zug der Dekane
in Talaren in den Dom. Da war die Bewil-
ligung von GANI_MED in 2009 oder etwa
genug eingeschätzt werden kann, hat ein-
fach Spaß gemacht und wird mir fehlen.
Auch in der neuen, weitestgehend selb-
ständigen Rechtsform, bleibt die Medizin
Bestandteil der Ernst-Moritz-Arndt-Uni-
versität Greifswald. Der Rektor der letzten
Dekade, Rainer Westermann, hat die Me-
Auf dem Dach des DZ 7: Prof. Heyo K. Kroemer (rechts) und Prof. Matthias Schneider
550-
Jahr-Feier der Uni; Berthold Beitz beglückwünscht Prof. Kroemer (links)
man Kollegen außerhalb der Fakultät als
wohlmeinende Referenzpunkte hat. Hier
war und ist der Austausch mit Michael
Hecker als einem der erfolgreichsten und
strategisch besten Greifswalder Wissen-
schaftler immer von größter Bedeutung.
Wenn alles so gut sortiert war, warum
kam ein Wechsel überhaupt in Frage? Die
Antwort darauf hat viele Komponenten,
die nur in der Summe dazu führten, dass
ich das Göttinger Angebot nach langer
Überlegung angenommen habe. Ich hat-
te das Dekansamt in Greifswald sehr lan-
ge inne. Wesentliche Funktion in dieser
Tätigkeit ist es, zukünftige Entwicklungen
vorauszuahnen und entsprechend früh
zu reagieren. Die dafür notwendige inne-
re Spannung nimmt mit der Zeit einfach
ab, so dass ein Wechsel nach zwölf Jahren
Sinn hat. Unsere Kinder sind erwachsen
und studieren auswärts, so dass wir wie-
der so beweglich sind wie das letzte Mal
vor 25 Jahren. Dazu kam zufällig und nicht
planbar noch dieses Angebot...
So habe ich Ende August im Dekanat mei-
ne Spielzeuglokomotive eingepackt, das
von Prof. Christof Kessler gemalte Bild
abgehängt und bin mit meiner Frau nach
Göttingen gegangen. Der weite Himmel
über Vorpommern und der regelmäßige
Kontakt mit Freunden, etwa beim wo-
chenendlichen Joggen oder Kajakfahren
mit Matthias Nauck und Thomas Kocher,
werden mir fehlen. Wir werden sehen,
ob Hesses Anfang, dem ein Zauber inne-
wohnt, auch für Göttingen zutrifft (gerade
gibt es dort ja ein paar Schwierigkeiten).
Vielleicht gelingt es, die beiden so unter-
schiedlichen Standorte Greifswald
und Göttingen in Projekten
miteinander zu verknüpfen.
Ich habe da ein paar Ideen,
etwa im Bereich indivi-
dualisierter Medizin. Was
kann ich zum Schluss
der Greifswalder Medizin
wünschen? Von ganzem
Herzen eine weiterhin gute
Entwicklung in einem zuneh-
mend schwierigeren Umfeld. Oder
kurz und in akademischer Tradition:
»
Vivat, crescat, floreat. «
[
Sie lebe, blühe und gedeihe! ]
Ihr
Prof. Heyo K. Kroemer
die Einweihung des C_DAT im November
2011.
Die ganzen Jahre über bin ich im-
mer gern in das Dekanat gegangen. Selbst
in Zeiten großer Probleme hat dort ein
freundliches Lachen von Silke Looks eine
entspannte Atmosphäre erzeugt. Insbe-
sondere die Zusammenarbeit mit Ruth
Bohnefeld-Schruhl, deren Leistung für
das Funktionieren der Fakultät nicht hoch
dizin immer kritisch-positiv
begleitet und ich bin ihm
für viele Ratschläge, die weit über
fachliche Aspekte hinausgingen, sehr
dankbar. In seiner Amtszeit ist die Uni-
versität in einem Maß weiter entwickelt
worden, wie dies nur wenigen Rektoren
vorher vergönnt war. Überhaupt ist in Lei-
tungsfunktionen extrem hilfreich, wenn