Zum Inhalt springen

Wer war Prof. Dr. Gerhard Domagk?

Gerhard Domagk wird am 30. Oktober 1895 in Lagow (Mark Brandenburg) als Sohn eines Lehrers geboren. Er studiert an der Universität Kiel Humanmedizin und meldet sich mit Beginn des 1. Weltkrieges als Freiwilliger in die Armee. Diese Zeit beeinflußt nachhaltig seinen künftigen Lebensweg und Forscherdrang. Nach Kriegsende schließt Domagk sein Studium ab und promoviert 1921 zum Doktor der Medizin.

Während eines Medizinkongresses 1923 in Leipzig wird ihm eine Position am Pathologischen Institut der Universität Greifswald angeboten. Durch langwierige Versuche an mit Staphylokokken infizierten Mäusen entdeckt er 1924, daß das retikuloendotheliale System an der Vernichtung von Infektionserregern beteiligt ist, besonders wenn eine Stimulation des Immunsystems vorliegt. 1924 wird ihm der Titel Privat-Dozent verliehen. Kurz darauf erfolgt die Habilitation mit dem Titel: "Die Vernichtung von Infektionskrankheiten durch das Retikuloendothel und die Entstehung des Amyloids". Ein Jahr später wird sein Lehrmeister Walter Groß zum Professor an die Medizinischen Fakultät der Universität Münster berufen. Domagk folgt ihm, um seine experimentellen Arbeiten fortzusetzen.

Professor Hörlein, Direktor der pharmazeutischen Forschung bei der Bayer Pharma, die zur IG Farben gehörte, macht 1927 dem 32-jährigen Domagk das Angebot, eine pharmakologische Forschergruppe bei Bayer Pharma aufzubauen. Domagk entdeckt die antibakterielle Wirkung der Sulfonamide, für die ihm 1939 der Nobelpreis für Medizin verliehen wird. 1943 ernennt ihn die Universität Greifswald zum Ehrensenator. Neben der Chemotherapie im allgemeinen und der Tuberkulosebehandlung im besonderen widmet sich Gerhard Domagk auch der Krebsbehandlung. Er stirbt am 24. April 1964 in Burgberg im Schwarzwald.