Nachsorge:
Etwa 75 % aller Kinder und Jugendlichen mit einer bösartigen Erkrankung können heute geheilt werden. Im Jahre 2010 wird einer von 250 jungen Erwachsenen zwischen 15 und 45 Jahren Überlebender einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter sein. Daher gewinnt die Erfassung der Erkrankungs- und Therapienebenwirkungen auf den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Patienten zunehmend an Bedeutung. Langzeitfolgen nach Behandlungsende können sich abhängig von der individuellen Krankheitsgeschichte sich sowohl als verändertes Größenwachstum, verzögerte Pubertätsentwicklung bis zur Infertilität als auch der eingeschränkten Funktion von Organsystemen wie Niere, Herz oder Lunge und im Rahmen psychosozialer Probleme manifestieren. Nach einer Chemotherapie bzw. Bestrahlung besteht das erhöhte Risiko der Entwicklung von Zweitmalignomen.
Im Rahmen der Nachsorgebetreuung beteiligt sich der Bereich der Pädiatrischen Hämatologie und Onkologie an dem Late-effect-surveillance-Systems der GPOH gearbeitet. Aufgabe dieses Systems ist es, unerwünschte Spätfolgen in der Behandlung der verschiedenen Tumorerkrankungen anhand standardisierter krankheits- und studienbezogener Nachsorgepläne zu erstellen.
Bei jugendlichen Patienten sind fertilitätsprotektive Maßnahmen im Rahmen einer Chemotherapie oder Bestrahlung von großer Bedeutung. In enger Kooperation mit der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sind vor Therapiebeginn und nach Abschluss der Behandlung beratende Gespräche möglich (Fr. Dr. med. Sylke Möller, Tel.: 03834 86-7312); bei männlichen Patienten besteht die Möglichkeit der Anlage eines Samendepots vor Start der Chemotherapie.