Projekt

PePPP: Proteinfehlfaltung, ER-Stress und Proteindegradation – Entwicklung einer systematischen Pipeline für individualisierte Therapien bei erblichen Leber- und Pankreaserkrankungen

Wissenschaftlicher Hintergrund

In den letzten Jahren wurde nachgewiesen, dass Stress des Endoplasmatischen Reticulums (ER-Stress) in der Entwicklung verschiedener Erkrankungen eine Rolle spielen kann. ER-Stress entsteht, wenn Eiweiße fehlerhaft produziert oder gefaltet werden und sich in den Zellen akkumulieren. Um Zellschäden zu verhindern, müssen diese “gespeicherten“ Proteine wieder abgebaut oder entsorgt werden, wofür die Zelle über spezielle ER-Stress-Entsorgungsmechanismen verfügt. Fehler in der Proteinfaltung oder in den ER-Stress-Abbau-Mechanismen wurden bereits für einige erbliche Speicherkrankungen wie zum Beispiel Lebererkrankungen und für Formen der Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) nachgewiesen. Andauernder ER-Stress führt zur Entstehung lokaler Entzündung, zum Untergang von Gewebe und zu chronischen Organschäden.

Markus M. Lerch über PePPP

Projektinhalt

Das Projekt vereint in einzigartiger Weise die Expertise führender Forschergruppen aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem Gebiet der durch Proteinfehlfaltung und dadurch hervorgerufenem ER-Stress entstehenden Krankheiten der Leber und Bauchspeicheldrüse. Die beteiligten klinischen Wissenschaftler aus Greifswald und Rostock werden nicht nur die zu Grunde liegenden Mechanismen von erblichen Leber- und Pankreaserkrankungen näher untersuchen, sondern parallel mit Partnern aus der Grundlagenforschung auch neue therapeutische Wirkstoffe entwickeln und testen, die helfen sollen, der Entstehung von ER-Stress vorzubeugen oder den gestörten Abbau falscher Eiweiße in der Zelle zu unterstützen oder wieder in Gang zu setzen.

Neben der Grundlagenforschung bildet die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern einen wichtigen Schwerpunkt des Projekts PePPP: Im Rahmen der Projektlaufzeit werden insgesamt zwei Nachwuchs-gruppenleitende, sechs Postdoktoranden, zehn Doktoranden sowie 17 Masterstudierende bzw. medizinische Doktoranden gefördert, um höhere Qualifizierungsstufen in ihrer wissenschaftlichen Karriere erreichen zu können.

 

Folgende wissenschaftliche Fragestellungen bzw. Teilprojekte werden bearbeitet:

 

Förderprogramm

Das Forschungsprojekt PePPP wird im Rahmen der Exzellenzinitiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern in der laufenden Förderperiode 2014 - 2020 über eine Laufzeit von vier Jahren und mit einem Fördervolumen von knapp 5 Mio. Euro gefördert. Die Fördergelder stammen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Gefördert werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an Forschungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich in Forschungsverbünden aus mehreren Forschungseinrichtungen zusammenschließen und ihre fachliche (wissenschaftliche) Qualifikation im Rahmen ihrer Tätigkeit im Forschungsverbund verbessern.

 

Förderkennzeichen:

ESF/14-BM-A55-0045/16

ESF/14-BM-A55-0046/16

ESF/14-BM-A55-0047/16

ESF/14-BM-A55-0048/16

ESF/14-BM-A55-0049/16

ESF/14-BM-A55-0050/16

AKTUELLES