Zum Inhalt springen

Vorbeugung


Im Rahmen der Infektionsprophylaxe kommen neben allgemeinen Ansätzen wie einer gesunden Lebensweise mit einer ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung, regelmäßigen sportlichen Aktivitäten und der Vermeidung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen, auch spezifischeren Maßnahmen eine Bedeutung zu. So kann die Impfung von Risikogruppen gegen Pneumokken zu einer geringeren Rate an ambulant erworbener Pneumonie führen. Aktuelle Hinweise für betroffene Patienten mit Asplenie und deren behandelnden Ärzte sind auf der Internetseite Asplenie-Net zu finden.

Der rationale Antibiotikaeinsatz und die konsequente Beachtung von Hygienerichtlinien beim Auftreten multiresistenter Bakterien in Pflegeeinrichtungen und im Krankenhaus sind weitere Beispiele für die sehr vielschichtige Problematik.

Neben der Survillance mit der Erfassung von Indikatorinfektionen (Pneumonie), regelmäßigen Keim- und Resistenzstatistiken sowie einer strukturierten Aus- und Weiterbildung  kommt der täglichen praktischen Hygiene eine wesentliche Bedeutung bei der Prophylaxe nosokomialer Infektionen zu. So sind die Händedesinfektion vor und nach jeden Patientenkontakt und/oder Kontakt mit Oberflächen des Patientenplatzes (Monitore, Bett, Spritzenpumpen usw.), steriles Arbeiten an Verbänden und Wunden, steriles endotracheales Absaugen, Barrierepflege und die konsequente Separierung von Patienten mit multiresistenten bzw. virulenten Mikroorganismen (MRSA. ESBL,  multiresistente Pseudomonaden, Clostridien) nur einige Beispiele eines konsequenten Hygienemanagement. Insbesondere bei Risikopatienten und immundefizienten Patienten kommt dieser Problematik wachsende Bedeutung zu. Wegen der knappen personellen Ressourcen in allen Bereichen der medizinischen Betreuung ist es momentan jedoch illusorisch anzunehmen, dass diese Hygienemaßnahmen immer optimal durchgesetzt werden. So führt z.B. eine zu geringe Anzahl von Pflegekräften pro Patient bei Patienten mit einem APACHE II-Score  von über 20 zu einer höheren Rate an nosokomialen Infektionen.

Händedesinfektion_1308.jpg