Die Klinik für Anästhesiologie ist für den innerbetrieblichen Notfalldienst zuständig. Dabei spielt unser Notfallalarmierungssystem „Herzalarm" eine wichtige Rolle. Der Begriff Herzalarm ist je nach Haus unterschiedlich, synonym verwendet werden auch Begriffe wie Reanimationsteam oder MET (Medical Emergency System) bzw. MERT (Medical Emergency Response Teams).
Die Intensivstation-1 kann rund um die Uhr zwei Notfallteams stellen. Ein Team besteht aus zwei Pflegekräften und einem Arzt. Die Alarmierung erfolgt über ein freigehaltenes Telefon, das eine von der Schichtleitung bestimmte Pflegekraft während ihrer Schicht stets bei sich trägt.
Nach Entgegennahme der Meldung (Was? Wer? Wo?) eilen Pflegekraft und Arzt gemeinsam zum Patienten. Das Herzalarmteam nimmt einen Notfallrucksack, einen Defibrillator und eine Beatmungseinheit mit. Zur weiteren Ausstattung zählen ein Videolaryngoskop sowie ein mechanisches Thoraxkompressionsgerät.
Häufige Alarmierungsgründe sind die Beeinträchtigung von Atemweg, Atmung, Kreislauf und Neurologie. Bei Patienten, die an einen Monitor angeschlossen sind (z. B. im Rahmen von Prozeduren in der Endoskopie oder Radiologie), wird der Herzalarm bei bedrohlichen Auslenkungen der abgeleiteten Parameter (RR, SpO2, HF) ausgelöst. Dabei ist es wichtig, bereits bei den vor einem Herz-Kreislauf-Stillstand auftretenden Warnsymptomen aktiv zu werden, um Reanimationssituationen zu vermeiden.
Bei etwa einem Drittel der Einsätze handelt es sich um Patienten mit Kreislaufstillstand. Nicht selten werden aber bereits vorsorglich kritische aber nicht akut lebensbedrohlich erkrankte Patienten durch ein intensivmedizinisches Konsil evaluiert und die weitere Therapiestrategie mit dem zuständigen Stationsarzt festgelegt.
Sämtliche Einsätze des Herzalarmteams (etwa 200 pro Jahr) werden in das Reanimationsregister (
www.reanimationsregister.de) eingepflegt.