Projekt Land|Rettung

Das Projekt Land|Rettung wurde 2016 gemeinsam von der Klinik für Anästhesiologie und dem Landkreis Vorpommern-Greifswald initiiert.

Die Einsatzzahlen von Notärzten steigen seit mehreren Jahren deutlich. Gleichzeitig stehen in ländlichen Regionen immer weniger Notärzte zur Verfügung. Besonders in dünn besiedelten Landkreisen wird es daher zunehmend schwierig, die durchschnittliche Hilfsfrist von 10 Minuten ab Alarmierung einzuhalten. Daher wurden im Rahmen des Projektes Land|Rettung innovative Neuerungen in der notfallmedizinische Versorgung des Landkreises Vorpommern-Greifswald etabliert und evaluiert.

Das Konzept des durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses der Krankenkassen (GB-A) geförderten Projektes beruht auf vier Säulen:

  • Stärkung der Wiederbelebungskompetenz der Bevölkerung (Laienreanimation)
  • Schnelle professionelle Ersthilfe durch Smartphone-basierte Alarmierung geschulter Ersthelfer
  • Einführung des Telenotarztes zur Verkürzung des therapiefreien Intervalls
  • Verbesserung der Zusammenarbeit des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes und des Rettungsdienstes

Während der gesamten Erprobungsphase wurde aus medizinischer, ökonomischer und arbeitswissenschaftlicher Perspektive evaluiert, ob die neue Versorgungsform erfolgreich ist. Das Modellprojekt war für dreieinhalb Jahre angelegt (2016 bis 2020) und wurde von der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Greifswald, dem Lehrstuhl für allgemeine Betriebswirtschaften und Gesundheitsmanagement der Universität Greifswald, sowie der Steinbeis-Hochschule Berlin evaluierend begleitet. Die Ergebnisse des Projekts sind unter anderem in dem Buch "Notfallversorgung auf dem Land" veröffentlicht worden.