Aktuell existiert kein Standardmaß oder „Goldstandard“ zur Erfassung von Nozizeption im Menschen. Die Ursache hierfür liegt in der Schwierigkeit, die tatsächliche Nozizeption, also die neuronalen Vorgänge der Verarbeitung von Schmerz auslösenden Reizen am Menschen zu erfassen. Wir konnten dagegen zeigen, das seine Kombination bildgebender und elektrophysiologischer Messverfahren eine deutlich sensitivere und spezifischere Erfassung der nozizeptiven Verarbeitung am Menschen als zuvor möglich erlaubt.
Ziel ist, ein möglichst umfassendes, sensitives und spezifisches Messverfahren der Nozizeption für die Anwendung unter Allgemeinanästhesie bereitzustellen. Dazu muss der bisherige Messaufbau erweitert werden, um neben den aufsteigenden spinalen Bahnen, die an der nozizeptiver Verarbeitung beteiligt sind, auch die aus dem Hirnstamm absteigenden modulierenden Bahnen untersuchen zu können.
Ein umfassendes Messverfahren der Nozizeption unter Allgemeinanästhesie erlaubt es, die mögliche, aber bisher nicht untersuchbare, Outcome-Relevanz von intraoperativem Nozizeptionsniveau zu untersuchen, sowie für die klinische Routine geeignete Surrogat-Parameter zu validieren, die ein Monitoring und Optimierung des intraoperativem Nozizeptionsniveaus ermöglichen.