Im Notfall

Wer hilft im Notfall weiter?

Ist der Zustand Ihres Kindes nicht kritisch, wenden Sie sich an Ihren Haus- oder Kinderarzt als ersten Ansprechpartner. Außerhalb der Sprechzeiten hilft Ihnen unter 116 117 der ärztliche Bereitschaftsdienst bei der Entscheidung, ob Sie in eine Notaufnahme oder eine Bereitschaftsarztpraxis fahren sollten.

Bei schwerverletzen Kindern oder unklaren Verletzungen rufen Sie den Rettungsdienst. Die Leitstelle kann Ihnen ebenfalls weiterhelfen und Sie bei der Versorgung Ihres Kindes nach einem Unfall oder bei einer Erkrankung unterstützen.

Allgemeines

Im Notfall können Sie jederzeit zu uns kommen. Für die Behandlung in der Notaufnahme brauchen Sie keinen Überweisungsschein. Sie müssen auch nicht vorher anrufen.

Zur Zentralen Notaufnahme gelangen Sie über den Karl-Liebknech-Ring bis zum Kreisverkehr. Im Kreisverkehr nehmen Sie die erste Ausfahrt und am folgen der Straße bis zum Ende. Die Notaufnahme befindet sich links.

Der Parkplatz befindet sich geradeaus und zum Ein- und Aussteigen können Sie auch direkt an der Notaufnahme halten (kein Parkplatz).

Außerhalb der regulären Dienstzeit kümmern sich die KollegInnen um Ihr Kind und benachrichtigen den diensthabenden Kinderchirurgen.

Notruf

Nummer des Rettungsdienstes: 112

Folgende Informationen braucht der Rettungsdienst:

  • Wer ruft an?
  • Was ist passiert?
  • Wo braucht jemand Hilfe?
  • Wieviele Kinder sind verletzt? Wer braucht Hilfe?
  • Welche Verletzungen gibt es?

Bleiben Sie am Telefon, bis der Rettungsdienst das Gespräch beendet!

Verhalten im Notfall

Verbrennung/Verbrühung

Verbrennung/Verbrühung

Wählen Sie den Notruf unter 112. Alamieren Sie immer den Rettungsdienst, wenn sich Ihr Kind schwer veletzt hat. Bei kleineren Verletzungen suchen Sie Ihren Kinder- oder Hausarzt auf.

Kühlen Sie die betroffene Stelle mit handwarmem Wasser bis der Rettungsdienst eintriftt, max. ca. 10 Minuten. Bei Neugeborenen, Säuglingen und bewusstlosen Kindern sowie bei großflächigen Verletzungen nicht kühlen wegen der Unterkühlungsgefahr.

Löschen Sie Flammen duch Wälzen am Boden oder mit Wasser.

Bei Verbrühungen die Kleidung, auch die Windel, sofort ausziehen. Eingebrannte Kleidung jedoch nicht mit Gewalt entfernen.

Schalten Sie bei Stromunfällen sofort den Stromkreis ab.

Behandlen Sie Brandwunden niemals mit Hausmittel (Mehl, Zahnpasta, Öl etc.) oder sonstigen alternativen Mittel.

Unfall/Verletzung

Unfall/Verletzung

Kopfverletzungen

Im Regelfall heilen auch Kopfverletzungen ohne weitere Folgen aus. Sie können jedoch auch Gehirnblutungen verusachen, daher ist besondere Vorsicht geboten.

Wichtig: War Ihr Kind bewusstlos?

Dann sollten Sie den Notarzt alamieren. Das gilt auch, wenn Ihr Kind benommen ist oder doppelt sieht, sich erbricht oder teilnahmslos/verwirrt ist oder nicht mehr richtig sprechen kann.

Da sich die Auswirkungen einer Kopfverletung auch erst nach einigen Stunden zeigen könne, sollten Sie Ihr Kind in den ersten Tagen nicht alleine lassen und auch nachts auf mögliche Folgen der Kopfverletzung achten. Rufen Sie bei Alarmzeichen, wei Erbrechen, plötzlicher Müdigkeit, Kopfschmerzen oder pausenlosem Schreien den Arzt oder fahren Sie in die nächstgelegene Notaufnahme.

 

Knochenbrüche

Stellen Sie das betroffene Köprerteil ruhig und achten Sie darauf, dass der gebrochene Knochen nicht bewegt wird. Bei offenen Knochenbrüchen bedecken Sie die Bruchstelle mit einer sterilen Wundauflage. Bei geschlossenen Brüchen können Sie die Stelle kühlen. Das lindert den Schmerz und lenkt Ihr Kind etwas ab.

Bei schweren oder mehrfachen Knochenbrüchen rufen Sie den Rettungsdienst. Bei einfachen Knochenbrüchen kommen Sie mit Ihrem Kind in die Notaufnahme.

So erkennen Sie einen Knochenbruch:
  • starke Schmerzen
  • deutliche Schwellung
  • Bewegungseinschränkung
  • knirschende Geräusche beim Bewegen
  • Fehlstellung des Knochen

Allgemeine Verletzungen

  • Kühlen Sie Beulen mit einem Kühlpa (in ein Geschirrtuch einwickeln) oder mit einem feuchten Waschlappen für ca. 15-30 Minuten.
  • Säubern Sie Schürfwunden zunächst vorsichtig, entfernen Sie Schmutz und Steinchen und stoppen Sie die Blutung mit einer sauberen Kompresse. Anschließend können Sie ein Plfaster aufkleben.
  • Bei großen und schweren Verletzungen rufen Sie den Notarzt.

Akute Schmerzen

Akute Schmerzen

Bei akut auftretenden Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Erster Ansprechparter ist Ihr Haus- oder Kinderarzt. Bei sehr starken akuten oder länger anhaltenden Schmerzen verständigen Sie den Rettungsdienst oder kommen Sie selbstständig mit Ihrem Kind die Notaufnahme.

Zu Schmerlinderung bei Knochenbrüchen hilft es, das betreffende Körperteil ruhig zu halten und zu kühlen.Zur Linderung von Bauchschmerzen hilft eine Wärmflasche.

Insektenstiche

Insektenstiche

Die meisten Insektenstiche sind harmlos und können mit entsprechenden Gels aus der Apotheke oder der Drogerie behandelt werden. Wärme kann ebenso die Beschwerden lindern. Legen Sie einen warmen Waschlappen auf die betroffenen Stelle. Nach ein paar Minuten können Sie die Stelle dann kühlen.

Seien Sie aufmerksam, wenn Ihr Kind Atemnot, Quaddeln auf der Haut, einen erhöhten, Puls, Fieber, Übelkeit oder Schüttelfrost bekommt. Dabei kann es sich um einen allergischen Schock handeln. Rufen Sie den Notarzt!

  • Enfernen Sie bei einem Bienenstich den Stachel.
  • Befreien Sie Ihr Kind von enger Kleidung.
  • Je nach Zustand: Bringen Sie Ihr Kind in eine sitzende Position oder legen Sie es mit hochgelegten Beinen hin. Ist Ihr Kind bewusstlos, legen Sie es in die stabile Seitenlage.
  • Bei einem Atem- oder Herzstillstand beginnen Sie sofort mit der Wiederbelebung, mindestens solange bis Ihr Kind wieder zu Bewusstsein kommt oder der Rettungsdienst übernimmt.

Bei Zeckenbissen sollten die Zecke so zeitnah wie möglich mit einer entsprechenden Zange oder Karte entfernen. Sei Sie wachsam, ob sich in der nächsten Zeit eine kreisrunde Rötung um die Bissstelle bildet, dann könnte die Zecke Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Kontaktieren Sie in diesem Fall Ihren Haus- oder Kinderarzt.

Sonnenstich/Hitzschlag

Sonnenstich/Hitzschlag

Ist Ihr Kind zu lange (ungeschützt) in der Sonne gewesen, kann es zu einem Sonnenstich oder Hitzschlag kommen.

Typische Anzeichen für einen Sonnenstich sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und ein erhöhter Puls.

Bei einem Hitzschlag sollten Sie den Rettungsdienst rufen, da in diesem Fall das Kind die Körpertemperatur nicht mehr regulieren kann. Die Körpertemperatur steigt auf über 40°C an, was zu einer lebensgefählrichen Überhitzung führen kann.

So unterscheiden Sie Sonnenstich und Hitzschlag:

  • starker Temperaturanstieg
  • hochroter Kopf
  • Bewusstseinseintrübung
  • ggf. Schüttelfrost und steifer Nacken

Was Sie tun können:

  • Bringen Sie das Kind an einen kühlen, schattigen Ort.
  • Entfernen Sie dicke, einengende Kleidung.
  • Kühlen Sie Ihr Kind vorsichtig mit lauwarmen feuchten Tüchern, die Sie über den ganzen Körper legen.
  • Ist Ihr Kind ansprechbar und erbricht sich nicht, können Sie ihm vorsichtig etwas zu trinken geben. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist.

Vergiftungen

Vergiftungen

Durch falsch gelagerte Putzmittel oder Mendikament und Ausprobieren in der Natur können Kinder schnell Vergiftungen erleiden. Achten Sie daher auf die kindersichere Aufbewahrung von Putmitteln und Medikamenten und passen Sie in der Natur auf, was Ihr Kind anfasst oder in den Mund nimmt.

Vergiftungen erkennen Sie an folgenden Symptomen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • Unwohlsein
  • evtl. Bewusstlosigkeit oder Herz-Kreislauf-Stillstand

Rufen Sie die Giftnotrufzentrale oder den Notruf an, wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind sich vergiftet hat. Solange Sie keine Anweisungen von einem der beiden Stellen erhalten haben, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Sorgen Sie für frische Luft, wenn Ihr Kind giftige Gase eingeatmet hat.
  • Lösen Sie kein Erbrechen aus.
  • Kontrollieren Sie den Mundraum und entfernen Sie noch vorhandene Pflanzenreste.
  • Behalten Sie etwas von der Substanz oder eventuellem Erbrochenen zurück, um dem Notarzt die Identifizierung des Giftes und die richtige Behandlung zu erleichtern.

Nummer der Giftnotrufzentrale Berlin: 0 30-19 24 0

App des Bundesinstituts für Risikobewertung: Vergiftungsunfäll bei Kindern

https://www.bfr.bund.de/de/apps_vergiftungsunfaelle.html

 

 

Verschlucken/Ersticken

Verschlucken/Ersticken

Kleine Spielzeugteile, Murmeln etc. können von Kindern in den Mund genommen werden und dort in der Speise- oder Luftröhre stecken bleiben. Bringen Sie Ihr Kind dazu, zu Husten und beobachten Sie, ob es effektiv atmet.

Große, kantige Gegenstände können beim Verschlucken zu Verletzungen der Speiseröhre führen. Wird der Gegenstand ausversehen eingeatmet, kann er die Atemwege verschließen und zu Atemnot bzw. Ersticken führen. Typische Anzeichen sind Atemnot, anhaltender Husten, Pfeifgeräusche beim Atmen und ein verfärbtes Gesicht. Rufen Sie den Rettungsdienst und beginnen Sie mit Erste-Hilfe-Maßnahmen. Bei größeren Kindern gelten diegleichen Regeln wie für Erwachsene, die sich verschluckt haben. Bei Babys, die nocht nicht selbst stehen können versuchen Sie folgendes:

  • Setzen Sie sich auf einen Stuhl, die Beine eng zusammen und legen Sie das Baby mit dem Bauch nach unten auf Ihre Oberschenkel.
  • Klopfen Sie bis zu 5 mal auf die Rückenmitte.
  • Falls keine Besserung zu erkenn ist, drehen Sie das Baby um und geben mit den Fingerspitzen 5 kleine Stöße auf den Brustkorb, bis die Atemwege frei sind und das Baby wieder Luft bekommt.
  • Falls keine Besserung eintritt, wiederholen Sie die Stöße solange, bis der Rettungsdienst übernimmt.

Lassen Sie Ihr Kind auch dann ärztliche untersuchen, wenn die oben gennanten Maßnahmen erfolgreich waren und Ihr Kind wieder atmen kann; der Fremdkörper kann in einen Lungenflügel gerutscht sein.

Stromunfälle

Stromunfälle

Ungesicherte Steckdosen, defekte Elektrogeräte und Kabel können zu gefährlichen Stromunfällen bei Kindern führen. Das Ausmaß und die Folgend des Unfalls sind umso größer, je länger und intensiver der Strom durch den Körper fließt.

Typische Anzeichen für einen Stromunfall:

  • Angstzustände, Schmerzen und Verbrennungen durch den Schlag an Kontaktstellen
  • Muskelverkrampfungen durch die Stromeinwirkung
  • Herzrhythmusstörungen (bis zum Kammerflimmern)
  • Bewusstlosigkeit und Atemstillstand

Erste Hilfe:

  • Achten Sie zuerst auf Ihre eigene Sicherheit. Sie können Ihrem Kind nur helfen, wenn Sie nicht selbst mit dem Strom in Konktat geraten.
  • Unterbrechen Sie zuerst den Stromkreis (Stecker ziehen oder Hauptsicherung ausschalten).
  • Falls das nicht möglich ist, versuchen Sie Ihr Kind mit einem nmicht-leitenden Gegenstadn (z. B. einem Besenstiehl aus Holz) von der Stromquelle wegzuziehen.
  • Bei bewusstlosen Kindern überprüfen Sie die Atmung und beginnen Sie mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen.
  • Lassen Sie Ihr Kind immer ärztliche untersuchen, auch wenn es auf den ersten Blick unverletzt erscheint.
  • Brandwunden durch den Stromschlag können Sie mit einem sterilen Verband aus dem Erste-Hilfe-Kasten abdecken.