Nachwuchspreis der Hörforschung für Greifswalder Wissenschaftler Dr. Oliver Dziemba
Auszeichnung für „hervorragende Leistungen“
Der Greifswalder Wissenschaftler Dr. Oliver Dziemba hat den Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) gewonnen. Er wurde für seine Forschung zu implantierbaren Hörsystemen geehrt. Die Jury zeichnete seinen Beitrag zur Qualitätssicherung mit dem Meyer-zum-Gottesberge-Preis aus. Dziemba ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der HNO-Klinik an der Unimedizin Greifswald. Er leitet dort die Audiologische Abteilung.
Warum hilft das implantierte Hörgerät einigen Patienten nicht, wo es doch den weitaus meisten eine sofortige und deutliche Verbesserung bietet? Dieser Frage ist Dr. Oliver Dziemba von der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie systematisch nachgegangen. Er hat zahlreiche Referenzwerte an Patienten erhoben, deren Versorgung erwartungsgemäß verlaufen ist. Verläuft nun eine Versorgung im Einzelfall nicht wie erwartet, können ihm Abweichungen von diesen Werten Hinweise auf die Ursachen und zur weiteren individuellen Behandlung liefern. Dabei hat er sich stark auf Cochlea-Implantate konzentriert. Die Greifswalder HNO ist seit zwei Jahren für diese Systeme zertifizierte Spezialklinik.
Die Deutschen Gesellschaft für Audiologie wertete die Arbeiten von Dziemba als „hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Hörforschung“ und belohnte ihn mit ihrem höchst dotierten Wissenschaftspreis für Nachwuchsforscher. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden können nach Angaben der DGA „Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die nach ihrer Promotion in den letzten Jahren mehrere wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Hörforschung publiziert haben“.
„Dr. Dziemba ist nicht nur wissenschaftlich an der kontinuierlichen Verbesserung der Patientenversorgung interessiert, sondern hat auch wesentlich zum Aufbau und der erfolgreichen Zertifizierung unserer Klinik als Cochlea-Implant versorgende Einrichtung beigetragen“, lobt Prof. Chia-Jung Busch: „Daher freut es mich besonders, dass diese Leistung mit dem Preis auch national Anerkennung findet“, so die Direktorin der HNO-Klinik über ihren ausgezeichneten Mitarbeiter.
Auch der Vorstandsvorsitzende Prof. Uwe Reuter betont: „Der Vorstand gratuliert Herrn Dr. Dziemba zu diesem Preis und wünscht ihm viel Erfolg bei seinen zukünftigen Forschungsprojekten.“
Dziemba forscht aktuell zu Aspekten der Qualitätssicherung bei der Versorgung mit Hörimplantaten. Durch die Zusammenarbeit mit weiteren Spezialkliniken kommen aussagekräftige Datenmengen zusammen, deren Vergleichbarkeit nun sichergestellt werden muss, um eine hohe Aussagekraft zu ermöglichen. Cochlea-Implantate können selbst den Menschen helfen, die hochgradig schwerhörig oder sogar gehörlos sind. Voraussetzung ist, dass der Hörnerv selbst noch funktionsfähig ist.
