Forschungslabor

Die Forschungsschwerpunkte der AG Neonatale Neuroprotektion beschäftigen sich mit endokrinologischen Aspekten der Neuroprotektion und  der Neonatalen Immunantwort.

Hier besteht eine enge Kooperation zur AG Experimentelle Neuroimmunologie (Leiterin Dr. Antje Vogelgesang) der Universitätsklinik für Neurologie (Prof. Dr. Agnes Flöel).

Endokrinologische Aspekte der Neuroprotektion:

Während der Schwangerschaft produziert die fetale Nebennierenrinde Hormonvorstufen (Fetalzonensteroide), welche für die Reifung und Entwicklung des Fetus, aber auch für die Regulation der Schwangerschaft von Bedeutung sind. Unabhängig vom Zeitpunkt der Geburt entwickelt sich erst beim ausgereiften Fetus die Fetalzone wieder zurück. Eine zu frühe Geburt führt daher nicht nur zum Abfall von Progesteron- und Estradiolspiegel um den Faktor 100, sondern auch zu einer Akkumulation von deren Hormonvorstufen, den Fetalzonensteroiden.

In dem noch unreifen Gehirn können Schwankungen in der Sauerstoffversorgung (Hyperoxie sowie Hypoxie) zur Schädigung der weißen Substanz (Oligodendrozyten) führen. Eine der häufigsten Art der Schädigung ist die periventrikuläre Leukomalazie.
Die Folge einer Frühgeburt können erhöhte Prävalenz für einen durchschnittlich niedrigeren Intelligenzquotienten, mentale Retardierung, Sprachstörungen, Lernbehinderungen, ADHS und neuromotorische Störungen bis hin zu Zerebralparesen sein.

In unserer Arbeitsgruppe untersuchen wir in Zellkulturmodellen, aber auch in organotypischen Kulturen die Vulnerabilität der verschiedenen Zellpopulationen des Gehirns hinsichtlich der Schädigung bei erhöhten Sauerstoff-Partialdrücken wie bei der Beatmung, aber auch bei sehr niedrigen Sauerstoff-Partialdrücken wie bei einer Hämorrhagie.
In unseren Schädigungsmodellen wird der Effekt von während der Schwangerschaft präsenten Hormonen unter der Berücksichtigung des besonderen hormonellen Milieus des Frühgeborenen auf eine potentielle Protektion, aber auch auf die Migration und Differenzierung der verschiedenen Zelltypen untersucht.

Folgende Methoden kommen u.a. bei uns zum Einsatz: Zellkultur mit Zelllinien, Organotypische Kulturen, Migrationsassays, Survival-Assays, FACS, Immunfluoreszenzfärbungen, Western Blot und PCR.

Neonatale Immunantwort

Neonatale Infektionen stellen eine große Problematik im klinischen Alltag dar, welche mit einer erhöhten Mortalität und neurologischen Langzeitschäden assoziiert ist. Noch immer ist nicht genau bekannt, worin die erhöhte Infektanfälligkeit, vor allem bei Frühgeborenen, begründet ist. Unsere Forschung befasst sich mit der Bildung von neutrophilen und monozytären ET (extracellular traps) als Teil der Abwehr des Immunsystems. Bei dem Mechanismus der ET-Bildung handelt es sich um Strukturen aus Chromatin und antibakteriellen Proteinen zum Abtöten von Pathogenen. Die neutrophilen ET sind bei mäßiger Unreife der Kinder scheinbar vermindert. Bei Frühgeborenen ist dieses aber noch nicht ausreichend untersucht. Deshalb ist die weitere Erforschung zur Risikoreduktion perinataler Infektionen dringend erforderlich.

Folgende Methoden kommen u.a. bei uns zum Einsatz: Zellkultur mit Zelllinien, Organotypische Kulturen, Migrationsassays, Survival-Assays, FACS, Immunfluoreszenzfärbungen, Western Blot und PCR