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Der Vorstand informiert
Jahresdefizit 2015 fällt höher
aus als erwartet
Langfristiger Konsolidierungsprozess soll
Mitarbeiter einbeziehen
Am 28. Juni hat der Aufsichtsrat der Universitätsmedizin Greifs-
wald (UMG) in Schwerin den testierten Jahresabschluss 2015
und weitere sich daraus ergebene Maßnahmen beraten. An-
schließend hat der Vorstand die Ergebnisse und weiteren
Schritte auf der zweiten Mitarbeiterversammlung des Jahres
vorgestellt und diskutiert. „Das Jahresergebnis 2015 schließt mit
einem Minus in Höhe von 14,3 Mio. Euro ab (2014: -13,5 Mio.
Euro)“, informierte der Vorstandsvorsitzende der Universitäts-
medizin Greifswald, Prof. Dr. Max P. Baur. „Es zeigt sich, dass
sich der Konsolidierungsprozess längerfristiger und schwieriger
gestaltet als erwartet. Der Vorstand hat die Lage umfassend
analysiert und wird die Mitarbeiter in die notwendigen Konso-
lidierungsmaßnahmen aktiv einbeziehen“, kündigte der Vor-
standsvorsitzende an.
Als Ursachen nannte der Kaufmännische Vorstand Marie
le Claire rückläufige Erlöse an der Universitätsmedizin aus
Krankenhausleistungen, gestiegene Personalkosten und zu
hohe Aufwendungen beim medizinischen Bedarf sowie eine
nicht adäquate Honorierung von erbrachten Leistungen ins-
besondere im ambulanten Bereich. „Die Erlöse aus Kranken-
hausleistungen sind zwar leicht von 190,3 Mio. Euro in 2014
auf 191,8 Mio. Euro gestiegen“, konstatierte le Claire. Das sei
aber hauptsächlich auf den Anstieg des Landesbasisfallwer-
tes (+2,4 %), der Vergütungsgrundlage für Behandlungsfälle,
zurückzuführen. Die Leistungszahlen sind bei leicht gesun-
kenen stationären Patientenfällen (-1,4 %) rückläufig (2015:
34.551/2014: 35.034). Die Kosten für den Personalaufwand
erhöhten sich bei gleichbleibendem Mitarbeiterbestand von
176,9 Mio. Euro in 2014 auf 180,2 Mio. Euro bei 3.360 Vollzeit-
kräften in 2015 (2014: 3.364). Der medizinische Materialauf-
wand blieb mit 93,5 Mio. Euro bei geringeren Erträgen wei-
terhin auf einem hohen Niveau (2014: 93,7 Mio. Euro). „Der
Handlungsdruck ist dementsprechend hoch“, machte der
Kaufmännische Vorstand deutlich.
Fokussierung auf die universitären Kern-
kompetenzen
Der Vorstand erarbeitet aktuell ein Maßnahmenpaket, das nicht
nur einen strikten Konsolidierungskurs, sondern auch klar de-
finierte Wachstumsstrategien verfolgt. „Die gesamte Univer-
sitätsmedizin wird auf Ansatzpunkte untersucht, um neben
konsequenter Optimierung der Kostenseite auch nachhaltige
Erlös- und Wachstumspotenziale zu erschließen. Das betrifft so-
wohl den gesamten Krankenhausbereich, die medizinische Inf-
rastruktur, z. B. die Labore und nicht medizinische Dienstleistun-
gen wie unter anderem die Reinigung, als auch die Verwaltung,
den Einkauf, den Gerätepark und das Investitionsmanagement.
Dies ist der Beginn eines mehrjährigen Sanierungsprozesses,
den wir konsequent umsetzen müssen“, so le Claire.
„Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die hervorragenden
Leistungen in Forschung und Lehre durch den Konsolidierungs-
kurs nicht gefährdet werden. Für diese satzungsgemäße Aufga-
be ist die Universitätsmedizin über den Landeszuführungsbe-
trag ausgestattet, der auch nur für diese Aufgaben Verwendung
finden darf“, erläuterte der Wissenschaftliche Vorstand, Prof. Dr.
Max P. Baur.
„Unsere Kernkompetenz ist die universitäre Spitzenmedizin so-
wie die hochwertige Krankenversorgung in der Region, die es
mit dem Konsolidierungsprozess auf dem hohen Qualitätsni-
veau zu sichern gilt. In diesem Sektor müssen zudem nachhal-
tig weitere Schwerpunkt-Kompetenzzentren etabliert werden“,
betonte der Ärztliche Vorstand Dr. Thorsten Wygold.
Über das umfassende Sanierungsprogramm soll auf einer wei-
teren Mitarbeiterversammlung im August informiert werden.
„Wir wollen erreichen, dass sich die einzelnen Teams mit den
Maßnahmen identifizieren und diese auch engagiert umsetzen.
Nur gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, die jeden Tag eine
hervorragende Arbeit leisten, können wir den langjährigen Sa-
nierungsplan erfolgreich umsetzen. Diesen Prozess wollen wir
transparent für und mit unseren Beschäftigen organisieren“, so
Prof. Dr. Max P. Baur abschließend.
Conny Steinke
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