UMG live - Mitarbeiterzeitung 2 | 2016 - page 20

20
Mittendrin
‒ Kindertag in der Pädiatrie
Mittendrin beim Kindertag
in der Pädiatrie
„Aber ich möchte meine Mama erschrecken!“, ruft ein kleiner
Junge durch das Eltern-Kind-Zentrum. Es ist Kindertag und der
Bub steht mit anderen Kindergartenkindern um die Liege im
Gipsraum, gerade hat eine junge Ärztin gesagt, dass die bun-
ten Gipsarme wieder ab müssen, bevor die Kinder nach Hause
gehen ‒ denn es möchte ja niemand die Mama erschrecken.
Niemand bis auf den Jungen mit den wilden Locken unterm
Basecap. Nachdem das geklärt ist zeigt Dr. Carolin Götz den
Kindern die verschiedenen Arten einen gebrochenen Armein-
zugipsen, dann dürfen sie sich selber mit dem Verbandsmate-
rial ausprobieren.
Einen Raum weiter werden verletzte Teddybären von einem
verdächtig jungen Team von Ärzten und Schwestern unter-
sucht und sofort versorgt ‒ ein großes Plüschtier scheint sich
die Schwanzwirbel gebrochen zu haben. Unter Anleitung ei-
nes Medizinstudenten wird der geschient und verbunden.
Und was passiert in den anderen Räumen der Kinderklinik?
Neben dem Teddybärkrankenhaus wird die Schlüssellochchi-
rurgie demonstriert: mit verschiedenen Sorten Gummitieren
und OP-Besteck. Saure Würmchen mit einer langstieligen Zan-
ge durch einen Apfelring stecken erfordert schon einiges an
Geschick ‒ vor allemwenn man nur über einen Bildschirm ver-
folgen kann was unter der „Bauchdecke“ geschieht.
Vorbei am Buffet mit Obst und herzhaften Speisen für die
großen und kleinen Gäste geht es zum Ultraschall. Die Assis-
tenzärztin Günel Jafarzade öffnet den Reißverschluss im Bauch
eines großen plüschigen Teddys und holt verschiedene kleine
bunte Kissen heraus: den Teddymagen, einen langen oran-
gefarbenen Teddydarm und ein rotes Teddyherz. Drei Jungs
stehen um sie herum, einer will auch im Teddy wühlen, ein
anderer weiß schon worauf sie hinauswill und bereitet den
Schallkopf des Sonographiegeräts vor. Die Tube mit dem So-
nogel macht ein explizites Geräusch, die Jungs kiechern, Jaf-
arzade schmunzelt und dann geht es los: Einer legt sich auf die
Liege undmacht den Bauch frei, der Junge mit dem Schallkopf
in der Hand legt los, während der dritte neben der Ärztin steht
und gespannt auf den Monitor schaut: in krisseligem Schwarz-
Weiß erscheint das pochende Herz des jungen Patienten dar-
auf. Der junge Doktor bewegt den Schallkopf weiter und plötz-
lich ist da ein schwarzes Loch auf dem Bildschirm! „Musst du
pullern?“, fragt die echte Ärztin. Aha, das ist also die Blase. Sie
ist voll und Flüssigkeitsansammlungen erscheinen im Ultra-
schallbild schwarz. Nun fragt der junge Doktor was das ist, was
da imBild so schwimmt. Es ist der Darmmit seinem Inhalt. „Der
Darm eines Menschen ist sechs Meter lang!“, weiß ein Junge.
Im Allgemeinen wussten die Kinder aus der Kindertagesstätte
Rudolf Petershagen gut Bescheid, viele der Eltern arbeiten an
der Unimedizin. Der Oberbürgermeister Stefan Fassbinder er-
öffnete zusammen mit Herrn Prof. Dr. Lode und Herrn Prof. Dr.
Barthlen den Tag der offenen Tür im Eltern-Kind-Zentrum und
Schlüsselloch-OP: Mit einer kleinen Zange saure Würmchen durch Gummiringe ‒ und das alles im geschlossenen Bauch
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...32
Powered by FlippingBook