UMG live - Mitarbeiterzeitung 2 | 2016 - page 10

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10 Fragen
7. Welche Ziele haben Sie für die Arbeit in Greifswald?
Während der zwei Jahre, die ich als Ärztin gearbeitet habe, fiel
mir auf, wie wenig explizit die klinische Ethik ausgeprägt ist,
diese möchte ich über die Gremien hinaus stärken und im Kli-
nikalltag präsenter machen. Die ethischen Aspekte sind meiner
Meinung nach besonders in Zeiten der Ökonomisierung der
Medizin wichtig und sollten mehr Relevanz in der täglichen
Arbeit von Medizinern haben ‒ zu diesem Thema hatte ich vo-
rige Woche eine sehr erfreuliche Seminarsitzung mit den Me-
dizinstudierenden, es gab eine ausgesprochen angeregte und
tiefgreifende Diskussionen zum Thema Ökonomisierung, das
bereits die Studierenden sehr bewegt. Außerdem würde ich
mich freuen, wenn es gelänge, die Verbindung zwischen den
Fakultäten zu verstärken, so dass Medizin, Philosophie, Theolo-
gie und auch die anderen Fächer enger zusammenarbeiten. Das
Department für Ethik, Theorie und Geschichte der Lebenswis-
senschaften (DETGeLWi), das wir derzeit neu strukturieren und
wiederbeleben, liefert hierfür einen geeigneten Rahmen.
8. Wie lautet Ihr Arbeitsmotto?
Man muss die Privilegien der Tätigkeit an einer Universität
schätzen. Die Möglichkeit, sich bei der Arbeit eigene Schwer-
punkte setzen zu können und viele Freiheiten zu genießen, ist
ein Luxus, der nicht selbstverständlich werden sollte.
9. Welche Hobbies haben Sie?
Natürlich verbringe ich sehr gerne Zeit mit meiner Familie, und
ich bin gerne in der Natur. Wir haben einen Garten und jetzt,
wo wir nicht mehr in einer Großstadt wohnen, haben wir auch
endlich einen Fahrradanhänger, so können wir als Familie viel
draußen erleben ‒ es ist immer wieder schön zu sehen, wie die
Aufmerksamkeit bei Kindern völlig anders ist als bei uns Erwach-
senen, plötzlich erscheinen die kleinen Dinge wieder wichtig.
10. Was ist Ihr Lebensmotto?
Vielleicht zu lernen, zwischen wichtigen und weniger wichtigen Din-
genzuunterscheiden,undinderWissenschaftstetseinedemGegen-
standunddenUmständenangemessenePräzisionzuverlangen.
Fragen
an:
JProf. Dr. Sabine Salloch
Leiterin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin
Seit Januar 2016 an der UMG
1. Wie alt sind Sie?
35
2. Familienstand, Kinder?
Ich bin verheiratet und habe ein Kind.
3. Welchen Berufsabschluss haben Sie?
Ich habe Medizin und Philosophie studiert und in den beiden
Fächern promoviert.
4. Was war Ihre letzte Arbeitsstelle?
Bevor ich nach Greifswald kam, war ich wissenschaftliche Mit-
arbeiterin am Institut für medizinsche Ethik und Geschichte der
Medizin der Ruhr-Universität Bochum.
5. Was motivierte Sie nach Greifswald zu kommen?
Die Möglichkeit hier die Leitung des Instituts für Ethik und Ge-
schichte der Medizin zu übernehmen.
6. Welche Herausforderungen bieten die neuen Aufgaben?
Die Verantwortung für einen wichtigen Querschnittsbereich
innerhalb des medizinischen Fächerkanons. Hier bin ich in For-
schung und Lehre tätig und leiste außerdemGremienarbeit.
Prof. Taras Usichenko hat ein Verfahren zur Beurteilung der Entlassungsfähig-
keit der Patienten nach einer OP entwickelt und erhält dafür den mit 2.500 Euro
dotierten „Safe-Anesthesia-Award“ der Deutschen Stiftung für Anästhesiologie.
Das Lernprojekt, bei dem Medizinstudierende und angehende Pflegekräfte in
einem Simulationskurs verschiedene Notfallszenarien durchlaufen, wurde mit
dem „Thieme Teaching Award“ ausgezeichnet, für den ebenfalls 2.500 Euro
ausgereicht werden. Dieser Preis geht an das Team des Stellvertretenden Direk-
tors der Klinik für Anästhesiologie, Prof. Konrad Meissner, und die Leiterin der
Beruflichen Schule an der UMG, Christiane Reppenhagen. „Wir sind sehr stolz auf
unsere Wissenschaftler“, machte Klinikdirektor, Prof. Klaus Hahnenkamp deut-
lich. „Mit zwei Preisen, die für überzeugende und nachhaltige Projekte stehen,
konnten wir ein deutliches Zeichen für eine moderne medizinische Forschung
amWissenschaftsstandort Greifswald setzen.“
2 Greifswalder Wissenschaftler holen gleich zwei Preise beim
Deutschen Anästhesiologiecongress (DAC) in Leipzig
Prof. Konrad Meissner
lässt Pflegekräfte und
Studierende Notfalls-
zenarien trainieren
Prof. Taras Usichenko
vereinfacht die Patienten-
entlassung mit einem
neuen System
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