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EU/MV: Large Protection of Oral Health

Ein effektives Biofilmmanagement ist die Grundvoraussetzung in der Prävention von Karies, Gingivitis und Parodontitis. Neben dem Einsatz von antibakteriellen Wirkstoffen als Adjuvants zur mechanischen Biofilmentfernung ist die Aktivierung und Optimierung körpereigener, antimikrobieller Abwehrsysteme im Sinne eines "supporting of human defence system" ein wichtiger Aspekt. Bei dem Lactoperoxidase-System (LPO-System) handelt es sich um ein effektives, körpereigenes antimikrobielles System, welches auf die durch die LPO vermittelte Oxidation von Thiocyanat (SCN-) durch Wasserstoffperoxid (H2O2) zu dem antibakteriell wirksamen Hypothiocyanit (OSCN-) beruht. Dieses körpereigene Abwehrsystem kommt auf allen Schleimhäuten des menschlichen Organismus sowie im Speichel vor. 

An der Optimierung dieses Systems wird seit Jahren in Kooperation zwischen dem Institut für Hygiene und Umweltmedizin, dem Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Greifswalder Universitätsmedizin mit der Bulk Medicines & Pharmaceuticals Production GmbH (BMP) aus Parchim geforscht. In einem aktuellen, in Höhe von 1,2 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern bewilligten Forschungs- und Entwicklungsprojekt (Large Protection of Oral Health /LPO-Projekt - V-630-S-137-2012/024/023/022) wird ein bioaktives Dragee für Patienten mit eingeschränkter Mundhygiene (z.B. Bracket-Träger) entwickelt. 

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Patient mit festsitzender kieferorthopädischen Apparatur (Brackets/Multiband)

Im Rahmen der Fördermaßnahme wurde eine umfangreiche anwendungsorientierte Forschung zur Funktion des LPO-Systems durchgeführt. Ziel war die Optimierung der OSCN--Bildung und damit die Steigerung der antibakteriellen Wirkung. Die Arbeitsgruppe verfügt über die analytischen Methoden zur Bestimmung aller Systemkomponenten im Speichel (z. B. Ionenchromatographie).

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Ionenchromatographie Frau Zellmer (MTLA) und Frau Dr. Baguhl (Diplom Biologin)

In klinischen Studien werden die Grundlagen zur Wirkung des LPO-Systems erforscht und die Wirksamkeit der entwickelten Produkte getestet. Dabei spielt nicht nur die Inhibierung des Biofilms eine Rolle, sondern auch dessen bakterielle Zusammensetzung (Abb. 3). Hierzu werden Proteomic-Analysen durch die Abteilung Funktionelle Genomforschung des Interfakultären Instituts für Genetik und Funktionelle Genomforschung der Universität Greifswald durchgeführt.

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Klinische Studie mit Probenentnahme für die Proteomic-Analyse des oralen Biofilms durch Frau Maral Zahedani (Wiss. Assistenzzahnärztin) und Herrn Alexander Rabe (Diplom Humanbiologe)

Kontakt

OA PD Dr. Alexander Welk
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie, Endodontologie, Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde
Walther-Rathenau Str. 42a
17475 Greifswald

E-Mail: welkuni-greifswaldde
Telefon: 03834 86-19620 oder -7169

 

PD Dr. Harald Below
Instituts für Hygiene und Umweltmedizin
Walther-Rathenau Str. 49a
17475 Greifswald

E-Mail: belowuni-greifswaldde
Telefon: 03834 51-5544

 

Knut Meyer-Urban
Ingo Küster

bmp - bulk medicines & pharmaceuticals production GmbH
Neuhofer Weiche 48
19370 Parchim

E-Mail: dondonmahotmailde
Telefon 03871 63-6336