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Medizinische Fakultät

Als eine der Gründungsfakultäten der Universität Greifswald besteht sie schon seit 1456. Mit ca. 83 Professuren und etwa 2300 Studierenden in den grundständigen Studiengängen Humanmedizin und Zahnmedizin, kann man auch Klinische Pflegewissenschaften, Humanbiologie und Infektionsbiologie und Immunologie in Greifswald studieren.

Die Medizinische Fakultät der Universitätsmedizin Greifswald ist  Teil der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), zu der sowohl die Medizinische Fakultät als auch das Universitätsklinikum gehören.


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Geschichte der Fakultät

Mit der am 17. Oktober 1456 erfolgten Gründung der Universität wurde auch die Medizinische Fakultät ins Leben gerufen.

Erst in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts war mit der Berufung von Ezechias Reich und Franz Jöel I., der die Ratsapotheke gründete, ein Aufschwung zu verzeichnen.

Als man 1757 im Kollegiengebäude ein Theatrum anatomicum einrichtete und 1763 zwischen dem neuerbauten Kollegiengebäude (heute Universitätshauptgebäude, Domstraße 11) und der Stadtmauer einen Kräutergarten anlegte, wurde der medizinischen Ausbildung besser Rechnung getragen.

Am Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich mit dem Rationalismus allmählich ein naturwissenschaftliches Denken durch. Innerhalb von 20 Jahren wurde eine dritte (1790) und vierte (1808)medizinische Professur eingerichtet. In diese Zeit fällt auch die beginnende Herausbildung der Spezialfächer. Mit der Berufung von Friedrich August Gottlob Berndt(1793-1854) im Jahre 1824 "für das Fach der praktischen und gerichtlichen Medizin und der Geburtshilfe" nahm die klinische Medizin einen beachtlichen Aufschwung. Berndt übernahm das "Landeslazarett", erweiterte es bis 1839 auf 40 -50 Betten und schuf damit die erste "Medizinisch-chirurgische Klinik", die bis zum Neubau des Universitätskrankenhauses im Jahr 1858 der inneren Medizin, Chirurgie, Augenheilkunde und Psychiatrie als Klinik diente. Berndt gründete 1826 eine Entbindungsanstalt, die den Anfang einer geburtshilflichen Klinik bildete.

Das rasche Anwachsen medizinischer und naturwissenschaftlicher Kenntnisse seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte eine weitere Spezialisierung der medizinischen Fächer zur Folge.

Die Pharmakologie wurde 1849 eigenständig. In den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts folgten die Geburtshilfe, pathologische Anatomie, Augenheilkunde, Physiologie, HNO und Psychiatrie.

1876 gründete Paul Krabler eine Poliklinik und ein Ambulatorium für kranke Kinder.

Weitere Fächer wurden in der Folgezeit eigenständig: 1887 das Hygiene-Institut, 1900 das Zahn-ärztliche Institut, 1919 das Institut für gerichtliche Medizin und Kriminalistik, die Klinik und Poliklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten 1920 und 1926 das Physiologisch-Chemische Institut.

Zur Medizinischen Fakultät gehörten über kürzere oder längere Zeit Professoren, die als Wissenschaftler und Ärzte Weltruhm erlangt haben. An der Medizinischen Klinik wirkten Oscar Minkowski, Hermann Straub und Gerhardt Katsch, der als Diabetologe und Gründer der Institute in Garz/Rügen und Karlsburg internationale Bedeutung erlangte.

An der Chirurgischen Klinik waren August Bier und als Assistent Ferdinand Sauerbruch bei Paul Friedrich tätig. Zu den bedeutenden Pathologen zählt Paul Grawitz, ein Schüler Rudolf Virchows.

An das neugegründete Hygiene-Institut wurde 1888 der 1. Assistent Robert Kochs, Friedrich Loeffler, berufen. Er entdeckte u. a. den Erreger der Maul- und Klauenseuche und gründete 1908 die Forschungsanstalt für Tierseuchen auf der Insel Riems. Sein Mitarbeiter Paul Uhlenhuth entdeckte 1900 die Präzipitinreaktion zur Unterscheidung von Mensch- und Tierblut.

Als Physiologe hat Wilhelm Steinhausen in Greifswald grundlegende Forschungen zum Gleichgewichtsorgan durchgeführt.

Und heute?

Heute ist unsere Universität eine weithin anerkannte Bildungsstätte mit einem eigenen Profil. In 20 Kliniken, 17 Instituten und weiteren selbständigen Einrichtungen wirken Ärzte, Naturwissenschaftler, Krankenschwestern und Pfleger sowie Kräfte aus dem medizinisch-technischen und dem Verwaltungsbereich.

 


 Kontakt

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