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Projekt Temicare wird ausgebaut

Im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg hat Wirtschaftsminister Reinhard Meyer am 20.06.2024 eine Zuwendungsbescheinigung über rund 2,07 Millionen Euro an die Universitätsmedizin Greifswald übergeben.

Damit kann das grenzübergreifend arbeitende Projekt Temicare weiter ausgebaut werden. Das geförderte Projekt „Telemedizinisch Integriertes deutsch-polnisches Kinderkrebszentrum in der Euroregion Pomerania“ (Temicare 2.0) zielt darauf ab, die Situation krebskranker Kinder durch den Einsatz innovativer Technologien zu verbessern.

„Das Projekt Temicare 2.0 ist dafür ein herausragendes Beispiel, das zeigt, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Innovation in der Gesundheitswirtschaft umgesetzt werden kann. Ich bin davon überzeugt, dass es dazu beitragen wird, die Lebensqualität krebskranker Kinder nachhaltig zu verbessern und neue Technologien in die medizinische Praxis zu integrieren“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer in Greifswald.

Seit 2019 besprechen Expert*innen der beteiligten Häuser gemeinsam, wie dem jeweiligen Kind bestmöglich geholfen werden kann. An diesen telemedizinischen Fallbesprechungen nehmen häufig auch die Eltern des betroffenen Kindes teil. Neben den Krankenhäusern in Stettin und Krakau gehören nun auch das Asklepios Klinikum Uckermark sowie das Klinikum Danzig zu den Partnern der Unimedizin Greifswald. Dadurch kann eine noch größere Anzahl unterschiedlicher Krebserkrankungen fachspezifisch durch das Netzwerk abgebildet werden. Dies ist besonders wichtig, da onkologische und hämatologische Erkrankungen zu den schwersten Krankheiten für Kinder gehören und eine hohe Fachexpertise in Diagnostik und Therapie erfordern.

Die Euroregion Pomerania ist ein dünn besiedeltes Gebiet mit einer geringen Dichte an medizinischen Spezialisten, so dass der Zugang zum spezialisierten Zentrum oft durch weite Entfernungen erschwert wird. Telemedizin bietet hier ein ideales Instrument, um schnell die nötige Fachexpertise zu erhalten.

In der neuen Förderphase steht insbesondere das tiefergehende Verständnis für die eigene Krankheit und den idealen Behandlungspfad im Vordergrund. Das Projekt Temicare 2.0 wird daher Virtual Reality-Brillen und auf Künstlicher Intelligenz basierende Technologien einsetzen, um noch patient*innenorientierter zu arbeiten und so die gesundheitliche, psychische und soziale Situation krebskranker Kinder zu verbessern.

Zu den geplanten Maßnahmen der fünf beteiligten Partnereinrichtungen gehören:

  • VR-basierte Fallbesprechungen und Lehre, die eine direkte Beteiligung am Austausch ermöglichen,
  • eine Slide-Datenbank, um gemeinsames Bildmaterial zu nutzen und Personal zu schulen,
  • ein KI-basiertes Fragetool für Patient*innen und deren Familien, das als seriöse Informationsquelle Sicherheit geben soll,
  • eine Lern-App für Studierende und ärztliches Personal, um fachspezifisches Wissen und den Umgang mit den innovativen Technologien zu trainieren,
  • gemeinsame telemedizinische Fallbesprechungen und Lehre unter Einbindung der Fachexpertise der einzelnen Partnereinrichtungen,
  • Lehrangebote wie eine Sommerakademie, um Themen wie medizinisches Fachenglisch und die psychosoziale Begleitung erkrankter Kinder zu vermitteln.

 

 

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Prof. Tomasz Urasinski, Prof. Karlhans Endlich, Reinhard Meyer und Prof. Holger Lode (v. l. n. r.)