Neues aus der Wissenschaft
WissKomm-Ticker

Menschenrechtsverletzungen in der häuslichen Pflege
Es ist ein Tabuthema: Um die Pflege von Angehörigen zu ermöglichen, wird eine Pflegekraft aus einem anderen Land eingestellt, die dann mit im Haushalt wohnt. Doch dieses „Living-in“ ist oftmals ethisch problematisch, etwa durch fehlende Erholungszeiten. Die Überlastung der Pflegekraft kann zudem eine Gefährdung für die betreute Person darstellen. Eine junge Wissenschaftlerin der Universitätsmedizin Greifswald erhielt jetzt für Ihre Arbeiten zu diesem Thema einen Menschenrechtspreis.

Patienten vor einer Tumor-Behandlung fitter machen
Bevor sich Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren einer Behandlung unterziehen, können sie ihren weiteren Behandlungserfolg durch Fitness-Training und Ernährungstherapie verbessern. Das ist der Kerngedanke einer neuen Studie, die nun an der Unimedizin Greifswald gestartet ist. An der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie soll der Fitness- und Ernährungszustand der Betroffenen genau unter die Lupe genommen werden. Die Patienten unterziehen sich anschließend einem speziellen Ernährungs- und Bewegungsprogramm, was in der Fachsprache als Prähabilitation bezeichnet wird.

Bohren oder heilen: neue Ansätze in der Kariestherapie
In der Vorlesungsreihe „Universität im Rathaus“ spricht Prof. Dr. Christian Splieth (Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universitätsmedizin Greifswald) am Montag, 02.06.2025, zum Thema „Bohren oder heilen: neue Ansätze in der Kariestherapie“. Der Vortrag beginnt um 17:00 Uhr im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses. Die Vortragsreihe „Universität im Rathaus“ wird von der Stadt und der Universität gemeinsam organisiert. Der Eintritt ist frei.

Nachwuchswissenschaftlerin erhält Posterpreis
Ältere Männer haben nach Osteoporose-bedingten Knochenbrüchen ein höheres Sterberisiko als gleichaltrige Frauen. Das ist das Untersuchungsergebnis von Paula Strittmatter, einer Doktorandin an der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin D – Geriatrie. Auf dem 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden stellte sie nun ihre Arbeit vor und konnte sich gegen zehn weitere Mitbewerber*innen durchsetzen. Die Jury zeichnete Strittmatter mit dem diesjährigen Posterpreis im Bereich Geriatrie aus.

Bessere Versorgung für Kinder und Jugendliche mit Long Covid
Bundesweit entstehen aktuell zwanzig spezialisierte Versorgungszentren für Kinder und Jugendliche mit Long Covid und verwandten Erkrankungen. Das PEDNET-LC genannte Vorhaben wird bis Ende 2028 mit etwa 41 Millionen Euro vom Bundesgesundheitsministerium gefördert. Auch in Greifswald und Rostock entsteht nun ein solches Zentrum, in dem die beiden Unimedizinen und die Universität Greifswald gleichermaßen mitwirken. Neben der Versorgung der Patientinnen und Patienten wollen Forschende mit dem Projekt vor allem Versorgungsrichtlinien entwickeln, Intrastrukturen aufbauen, Register- und Krankenversicherungsdaten analysieren sowie klinische und Evaluationsstudien durchführen.

Erstes Unternehmen aus MV mit Innovations-preis ausgezeichnet
Das Greifswalder Ausgründungsprojekt „Ymolution“ erhielt im April den Innovationspreis der BioRegionen Deutschlands. Damit wurde erstmals ein Projekt aus Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Seit 18 Jahren prämiert der Preis patentierte oder zur Patentierung angemeldete, anwendungsorientierte Ideen mit hohem Umsetzungspotenzial und großen Marktchancen.

Land fördert innovative Hautkrebsforschung mit fünf Millionen Euro
Hautkrebs ist die häufigste Krebsart beim Menschen und stellt Betroffene sowie Gesundheitssysteme weltweit vor enorme Herausforderungen. Das Wissenschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern hat nun das Forschungsprojekt „Target-H“ für eine Förderung im Rahmen der Exzellenzinitiative ausgewählt. Ziel des Projektes ist es, die Krankheitslast durch innovative Diagnostikverfahren, fortschrittliche Therapieansätze wie Kaltplasma und ein tiefergehendes Verständnis molekularer Tumormuster zu verringern.

Tag der Wissenschaft der Medizin
Am 11. April von 9 bis 18 Uhr findet an der Unimedizin Greifswald der Tag der Wissenschaft der Medizin statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Fachschaftsrat Medizin. Hier können sich Promotionsinteressierte informieren und austauschen sowie direkt mit den Kliniken und Instituten in Kontakt treten.

Thomas Kocher für Lebenswerk ausgezeichnet
Die European Federation of Periodontology (EFP) zeichnete zum zweiten Mal einen deutschen Zahnmediziner mit dem Distinguished Scientist Award aus: den Greifswalder Seniorprof. Thomas Kocher. Damit würdigt die weltweit größte parodontologische Fachgesellschaft das Lebenswerk des 70-Jährigen.

Trainingsworkshops zu Citizen Science
An alle, die sich für Citizen Science interessieren: "mit:forschen! Gemeinsam Wissen schaffen" bietet im Mai eine kostenlose digitale Workshopreihe an. Sie gibt eine Einführung in die Facetten von bürgerwissenschaftlichen Projekten und eignet sich daher für Forschende, die sich neu in das Feld von Citizen Science begeben möchten.

Projekt-Podcast gestartet
Das InkE-Projekt (Inklusive Exzellenz in der Medizin) ist mit einem 8-teiligen Podcast online gegangen: "Unbehandelt? Geschlecht in der Medizin". In der Auftaktfolge geht’s um Herzkreislauferkrankungen und die chronische Nierenkrankheit.

Zwei neue Professuren – mit dem Heisenberg-Programm
Nicht unbekannt an der Unimedizin Greifswald, nun aber mit Professor*in-Titel: Daria Antonenko und Alexander Teumer. Die beiden haben sich erfolgreich für die sogenannte Heisenberg-Professur im Rahmen der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft beworben.

Linda Schönborn erhält Else Kröner Wiedereinstiegsförderung in Höhe von 354.000 Euro
Ärztin, Wissenschaftlerin, Mutter: Dr. Linda Schönborn vom Greifswalder Institut für Transfusionsmedizin erhält die Wiedereinstiegsförderung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS), damit dieser Spagat gut gelingen kann. In ihrem Forschungsprojekt untersucht die 31-jährige Dreifachmutter Blutgerinnsel nach viralen Infektionen.

Noch bessere Behandlungen durch breitere Datenbasis
Die Forschenden der Universitätsmedizin Greifswald werden Krankenhausdaten künftig noch besser nutzen können. Das ermöglicht eine Gesetzesänderung, die der Landtag im Sommer beschlossen hat und die nun an der Universitätsmedizin Greifswald umgesetzt wird. Dadurch können Routinedaten von Patient*innen für Forschungszwecke auch ohne separate Einwilligung genutzt werden.

Greifswalder Zahnmedizinerin erhält Forschungspreis
Können Zähne von jungen Menschen gerettet werden, wenn der Zahnnerv bereits aufgrund von Unfällen oder Karies abgestorben ist? Dieser Frage geht ein Forschungsteam an der Greifswalder Zahnmedizin nach.

WissKomm für Forschende
Wie auch Wissenschaftler*innen ihre Themen verständlich kommunizieren können, vermittelt das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation, kurz NaWik, in verschiedenen Formaten. Die ersten Termine für Online-Seminare sind da.

Bundesverdienstkreuz für Prof. Lutz Gürtler
Der ehemalige Leiter des Friedrich Loeffler-Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Prof. Lutz Gürtler, wurde im November mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Damit wurden insbesondere seine früheren Arbeiten zum HI-Virus und Aktivitäten zur Sicherheit von Blutkonserven gewürdigt. Größter wissenschaftlicher Erfolg war die Entdeckung des HIV-Subtyps O, das in den 80er Jahren insbesondere in Kamerun weit verbreitet war.

Mit veganen Antikörpern Tierversuche vermeiden
An der Unimedizin Greifswald startete im November ein Projekt, das bereits in ein paar Monaten zu einer Unternehmensgründung führen wird. Ein Forschungsteam des Interfakultären Instituts für Genetik und Funktionelle Genomforschung hat eine neue Methode zur Herstellung von Nanoantikörpern entwickelt, die komplett auf Tierversuche verzichtet. Diese „veganen“ Antikörper können für viele Forschungsbereiche eine bedeutende Rolle spielen – etwa in der Diagnostik und Krebsforschung, die bisher fast ausschließlich von tierischen Systemen abhängig waren.

Für eine bessere Kinder- und Jugendgesundheit
Kindern und Jugendlichen in Deutschland in allen Phasen ihrer Entwicklung eine optimale, dem aktuellen Stand der Forschung entsprechende Krankheitserkennung und -behandlung gewährleisten – das ist das Ziel des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ). Als einer von deutschlandweit sieben Standorten wird Greifswald/Rostock den Schwerpunkt auf die Community Medicine, psychosoziale und mentale Gesundheit sowie auf Epidemiologie legen. Das Forschungsteam lud nun zum Kick-off ins Alfried Krupp Wissenschaftskolleg ein.

Wie Akupunktur gegen Würgereflex helfen kann
Wird das Herz mit einer bestimmten Methode durch die Speiseröhre untersucht, kann es bei Patient*innen zu einem Würgereflex kommen. Akupunktur kann hier-bei Linderung verschaffen. Das konnte Prof. Taras Usichenko von der Greifswalder Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin zusammen mit seinem Forschungsteam belegen. Für ihre Ergebnisse wurden sie nun auf dem Internationalen Symposium der World Federation of Acupuncture Societies (WFSA) mit dem Forschungspreis ausgezeichnet.

Wenn Übergewicht genetische Ursachen hat
Am Greifswalder Adipositaszentrum wird aktuell eine Studie zur Genetik von Adipositas durchgeführt. Insbesondere Patient*innen, die seit der frühesten Kindheit sehr stark übergewichtig sind, könnten an einer genetisch bedingten Adipositas leiden. Zentrale Frage ist, welche Formen der genetischen Veränderung zu Übergewicht führen können. Betroffene könnten sogar mit einem besonderen Medikament behandelt werden.

Wie Kindheitstraumata die Gesundheit beeinflussen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Unimedizin Greifswald haben in einer aktuellen Analyse mit Daten der NAKO Gesundheitsstudie den Zusammenhang zwischen Kindheitstrauma und der Diagnosewahrscheinlichkeit ausgewählter Erkrankungen untersucht. Sie konnten zeigen, dass traumatische Erfahrungen im Kindesalter mit einem höheren Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen im Erwachsenalter verbunden waren.

Wissenschaft und Aktivismus: Passt das zusammen?
Auch Wissenschaftler*innen können Rassismuskritik üben. Es muss mehr getan werden. Da waren sich die Teilnehmenden des Workshops „Engagiert gegen Rassismus - Wissenschaft trifft Aktivismus“ alle einig.

Zahnärztinnen räumen bei Preisverleihungen ab
Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen der Unimedizin Greifswald wurden bei der 100. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie in Bonn ausge-zeichnet. Die beiden Doktorandinnen Yola Meisel von der Poliklinik für Zahnerhal-tung, Parodontologie und Endodontologie und Wiebke Könning von der Inneren Medizin D – Geriatrie konnten mit ihren Studienergebnissen überzeugen.

Förderbescheid für Forschung zu genetischen Analysen
Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit übergab am Freitag (16.08.2024) in Greifswald zwei Förderbescheide für das Verbundvorhaben „Entwicklung und Erforschung neuartiger Referenzmaterialien für die NGS-basierte Analytik methylierter DNA am Beispiel des Chromatin-Remodellierungsgens SRCAP“.

Kinderzahnheilkunde gewinnt Nachwuchspreis - Behandlung von Zahnzwischenraumkaries mit Silberdiaminfluorid
Silberdiaminfluorid (SDF) kann als hocheffektives Therapeutikum zur Behandlung von schwer zugänglicher Karies in Zahnzwischenräumen eingesetzt werden.

Ein Designer-Protein gegen den Krankenhauskeim - Infektionsforschung: Startschuss für klinische Studienphase I
Ein neuartiger präventiver Wirkstoff gegen multiresistente Bakterien soll deren Besiedlung in der Nase bekämpfen. Das Unternehmen HYpharm hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit universitären Partnern und unterstützt durch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) den Wirkstoff HY-133 weiterentwickelt und untersucht. HY-133 stellt einen neuartigen Eiweißstoff dar, der ursprünglich von Bakteriophagen stammt – also von Viren, die ausschließlich Bakterien befallen. Am Friedrich Loeffler-Institut für Medizinische Mikrobiologie der Unimedizin Greifswald wurde die Substanz umfangreich auf ihre Wirksamkeit getestet. Nun wird in der ersten klinischen Phase geprüft, ob der Wirkstoff sicher und verträglich für gesunde Menschen ist.
Forschung im Dialog

Eine neue Core Unit als Zukunftsprojekt für Präzisionsmedizin
Seit September 2021 ist PD Dr. Josefine Radke Neuropathologin an der Unimedizin Greifswald. Zu Ihren Schwerpunktgebieten gehört die Forschung zu Hirn-Metastasen. Aktuell beschäftigt sie sich mit dem Aufbau einer neuen Core Unit. Was das ist und inwiefern auch andere Fachbereiche der UMG künftig davon profitieren werden, darüber sprach Radke mit uns.

Aus der Forschung in die Gesundheitswirtschaft
Intellectual Property, Patentierung, Ausgründung, Wissens- und Technologietransfer. Was ganz schön technokratisch, zugleich aber auch irgendwie innovativ klingt, wollen wir auf dieser Seite erklären. Denn all diese Begrifflichkeiten begegnen jenen Wissenschaftler*innen, die eine zündende Idee haben und sich diese patentrechtlich schützen lassen möchten. Doch was passiert eigentlich, wenn ich meine Erfindung dem Arbeitgeber gemeldet habe? Wie kann ich meine Idee bestmöglich schützen und in die kommerzielle Verwertung überführen lassen? Gibt es Menschen an der UMG, die mich bei meinem Vorhaben unterstützen können?
Wir haben mit Christian Hentschker und Alexander Reder von der Abteilung Funktionelle Genomforschung gesprochen, die in Sachen Ausgründung bereits viele Wege gegangen sind und ihre Erfahrungen mit uns teilen möchten.

Inklusive Exzellenz in der Medizin
„Inklusive Exzellenz in der Medizin", kurz InkE, heißt das neue Projekt der Unimedizin Greifswald und Universität Greifswald. Übergeordnetes Ziel soll es sein, den Aspekt des Geschlechts mehr ins Bewusstsein von Nachwuchswissenschaftler*innen zu rücken. Dies soll direkte Auswirkungen auf die Behandlungspraxis herbeiführen. Initiiert wurde die Studie von Prof. Sylvia Stracke. Die UMG-live hat die kommissarische Leiterin der Inneren Medizin A zu InkE befragt.
Forschungshighlights

Wie Nierenzellen auf Dehnung reagieren - Greifswalder Publikation im Journal of the American Society of Nephrology (JASN)
Leiden Menschen unter Bluthochdruck, so kann das große Auswirkungen auf sehr wichtige Zellen in der Niere – die Podozyten – haben, sodass sie einen irreversiblen Schaden davontragen. Im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprojekts konnte die Greifswalder Arbeitsgruppe zwei wichtige Proteine identifizieren, die sich in ihrer Struktur unter Bluthochdruck verändern. Diese Entdeckung könnte langfristig zu neuen Diagnoseverfahren oder Therapien für chronische Nierenerkrankungen führen.

Neue Methode verbessert Nierendiagnostik - Greifswalder Publikation im Kidney International
Wie lassen sich feinste Strukturen der Niere sichtbar, messbar und klinisch nutzbar machen – und das zuverlässig, effizient und standardisiert? Diese Frage steht im Zentrum eines aktuellen Reviews in der Fachzeitschrift Kidney International, das ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universitätsmedizin Greifswald veröffentlicht hat. Die Publikation liefert einen Überblick über mögliche Verfahren und hebt insbesondere die sogenannte PEMP-Methode (Podocyte Exact Morphology Measurement Procedure) hervor.

Studie zu Metallbelastung durch Gelenkimplantate - Greifswalder Publikation im JAMA Network Open
Metalle aus künstlichen Gelenkimplantaten können nicht nur ins Blut, sondern auch ins Nervenwasser gelangen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschenden der Universitätsmedizin Greifswald und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, die nun im Fachjournal JAMA Network Open veröffentlicht wurde. Vor allem das Metall Cobalt wurde im Nervenwasser nachgewiesen. Ob das Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem haben kann, wird Gegenstand künftiger Untersuchungen sein.

Wenn Blutgerinnsel chronisch werden - Greifswalder Publikation im New England Journal of Medicine
Eine weitere Studie aus der Greifswalder Transfusionsmedizin, die im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde: über Blutgerinnsel, die chronisch werden können. Zusammen mit einer internationalen Forschungsgruppe untersuchte das Team um Prof. Andreas Greinacher Patient*innen, die unter wiederkehrenden Blutgerinnseln leiden. Trotz gerinnungshemmender Medikamente entwickelten sie immer wieder Thrombosen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte.

Forschung rettet Augenlicht von Kindern
Viel zu früh kam der kleine Aiden-James auf die Welt. Seine Mama Jaqueline L. war in der 28. Schwangerschaftswoche, als sie ganz plötzlich Schmerzen bekam und Blutungen hatte. Im Krankenhaus setzte man alles daran, die Geburt hinauszuzögern. „Kaum erhielt ich die Lungenreife-Behandlung, war auch schon bald die Fruchtblase geplatzt – er wollte einfach raus“, erinnert sich die 34-Jährige heute. Diagnose: Frühgeborenenretinopathie Neben einem Leistenbruch diagnostizierten die behandelnden Ärzt*innen eine Frühgeborenenretinopathie, eine Gefäßerkrankung der Netzhaut.

Neue Ursache für kindliche Schlaganfälle gefunden - Greifswalder Publikation im New England Journal of Medicine
Schlaganfälle bei Neugeborenen sind selten und die Ursachen nicht immer bekannt. Ein Forschungsteam der Greifswalder Transfusionsmedizin konnte zusammen mit Kolleg*innen aus Österreich einen neuen Mechanismus aufdecken. Sogenannte Anti-PF4 Antikörper wurden während der Schwangerschaft von einer Mutter auf das Baby übertragen – und lösten beim Neugeborenen einen Schlaganfall aus. Die Ergebnisse wurden im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Unbekannter Mechanismus bei der Entstehung von Bauchspeicheldrüsenentzündung aufgedeckt
Nachwuchswissenschaftler*innen des gemeinsamen Graduiertenkollegs RTG-PRO von Universität und Universitätsmedizin Greifswald fanden heraus, welchen Einfluss Enzyme für die Entstehung der akuten Pankreatitis spielen. Sie konnten zeigen, dass der intrazelluläre Proteaseinhibitor Cystatin C eine entscheidende Rolle für den Beginn der Erkrankung spielt.

Wirbelsäulenoperationen können die Denkfähigkeit verbessern - Greifswalder Publikation im International Journal of Surgery
Ein Greifswalder Forschungsteam konnte zeigen, dass Wirbelsäulenoperationen nicht nur Alltagsfunktionen wiederherstellen können, zum Beispiel weil sich ein-schränkende Schmerzen verbessern. Es kann in der Folge auch zu einer Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit kommen – sogar bei älteren Menschen. In der Studie wurden 79 Patient*innen im Durchschnittsalter von 71 Jahren unter-sucht, die sich einer Wirbelsäulenoperation unterzogen. Das interdisziplinäre Team aus der Neurologie, Neurochirurgie sowie Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin publizierte ihre Ergebnisse nun im renommierten International Journal of Surgery.

Am virtuellen Menschen Gene verstehen - Greifswalder Publikation in Nature Genetics
Wie beeinflussen genetische Varianten den menschlichen Stoffwechsel? Das haben Forscher*innen der Universitätsmedizin Greifswald und des Universitätsklinikums Freiburg in einer aktuellen Studie untersucht. Dabei konnten 192 signifikante Zusammenhänge zwischen einzelnen Genen und Stoffwechselprodukten identifiziert werden. Die Daten wurden in ein virtuelles Modell des menschlichen Stoffwechsels integriert. So können genetische Einflüsse in silico erforscht werden.

Resistente Bakterien in der Ostsee - Greifswalder Publikation in npj Clean Water
Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit verdeutlichen, dass resistente Krankheitserreger nicht nur in klinischen, sondern auch in Umweltproben vorkommen. Zudem unterstreicht die BMBF-geförderte Studie, wie wichtig eine integrierte Strategie zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ist, die Umwelt- und Gesundheitsschutz gleichermaßen berücksichtigt

Eine Depression kommt selten allein - Greifswalder Publikation in Nature Communications
Haben Menschen mit Depressionen ein höheres Risiko für weitere Erkrankungen? Welche sind das und wann treten sie auf? Das haben Forschende der Universitätsmedizin Greifswald zusammen mit weiteren europäischen Kooperationspartnern in einer Studie untersucht. Dafür wurden über 1,2 Millionen Datensätze aus Krankenakten verschiedener Länder analysiert. Die Forschungsgruppe konnte 86 Erkrankungen identifizieren, die im Zusammenhang mit Depressionen besonders häufig auftreten, und deren zeitliches Auftreten analysieren. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht.
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Katrin Kleedehn
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