Carotis-Stenting

Bei einer meist arteriosklerotisch bedingten Verengung der hirnversorgenden Halsschlagader (Arteria carotis interna – ACI) spricht man von einer Carotis-Stenose. Eine solche Stenose kann bei der Ursachensuche nach einem erlittenen Schlaganfall („symptomatische Stenose“) oder zufällig im Rahmen einer bildgebenden Untersuchung und ohne Beschwerden („asymptomatische Stenose“) festgestellt werden. Carotis-Stenosen sind für etwa 15% aller Schlaganfälle verantwortlich, das entspricht einer Zahl von ca. 30.000 Schlaganfällen in Deutschland pro Jahr.

Carotis-Stenosen können auch passager auftretende Durchblutungsstörungen von Gehirn und Auge verursachen (sog. TIAs), welche als Vorboten eines echten Schlaganfalls einzuschätzen sind und dringend zeitnah abgeklärt werden sollten. TIAs äußern sich in der Regel durch vorübergehende Bewegungs-/Gefühlsstörungen oder Seh- oder Sprachstörungen.

Jeder Patient mit einer Carotis-Stenose kann mit Hilfe einer Ernährungsanpassung (Vollwert-Mischkost), regelmäßiger gemäßigter körperlicher Aktivität und dem Verzicht auf das Rauchen sein persönliches Risiko einen Schlaganfall zu erleiden reduzieren. Eine symptomatische Carotis-Stenose, bzw. eine im Verlauf zunehmende oder das Gefäßlumen mehr als 70% verengende Stenose sollte medikamentös, operativ oder radiologisch-interventionell behandelt werden.

Eine Therapieempfehlung erfolgt immer interdisziplinär im Rahmen eines sog. Carotis-Boards unter Beteiligung der Neurologen, Gefäßchirurgen und Neuroradiologen.

Bei der interventionellen Versorgung einer Carotis-Stenose mit einem Stent wird über einen Leistenzugang zur Schlagader eine Gefäßprothese („Stent“) in der Engstelle freigesetzt und diese anschließend mit einem Ballon aufgeweitet. Hierfür ist eine Blutverdünnung mittels Clopidogrel (8-12 Wochen) und ASS (lebenslang) erforderlich.

Die mit orangem Kreis markierte hochgradige Engstelle des Abganges der hirnversorgenden Halsarterie kann mittels Stent und Ballon-Aufdehnung (PTA) schonend beseitigt werden.
Eine Vollnarkose ist nicht erforderlich.

Bilder links vor dem Eingriff.                 Bilder rechts nach dem Eingriff.

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