Aneurysmabehandlung

Bei einem Hirnarterien-Aneurysma handelt es sich um eine Wandaussackung einer hirnversorgenden Schlagader im Kopf. Die Häufigkeit solcher Aneurysmen schätzt man bei Menschen in Mitteleuropa auf 2-4%. Ein Aneurysma ist häufig ein Zufallsbefund bei einer aus anderen Gründen durchgeführten Bildgebung, wie z.B. einer CT oder MRT.

Bei Einriss eines Hirnarterien-Aneurysmas kommt es zu einer Subarachnoidalblutung (SAB), welche ein akut-lebensbedrohliches Krankheitsbild darstellt und mit weiteren Komplikationen im Verlauf einhergehen kann.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hirnarterien-Aneurysma einreißt und es zu einer SAB kommt, kann an Hand von verschiedenen Informationen wie Größe und Konfiguration des Aneurysmasacks, Lokalisation und Lagebeziehung zur Hirnarterie, sowie Alter des Patienten und bekannte weitere Nebendiagnosen abgeschätzt werden. Ob und wann genau ein Aneurysma einreißt, kann jedoch nicht mit letzter Sicherheit bestimmt werden.

Ein Aneurysma kann prinzipiell offen-operativ und interventionell mittels Katheter-Angiographie behandelt werden. In manchen Fällen kann es auch ratsam sein ein Aneurysma im Verlauf zu beobachten.

Bei einem zufällig entdeckten Aneurysma empfiehlt es sich zunächst in der Regel eine diagnostische Angiographie durchzuführen, um das Aneurysma und die Flussverhältnisse im Kopf besser beurteilen zu können. Unter Zusammenschau aller Informationen und interdisziplinärer Befundbeurteilung kann so eine individuelle Therapieempfehlung ausgesprochen werden.

Die neuroradiologisch-interventionellen Verfahren zur Aneurysmabehandlung haben sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Klassischerweise werden zur Ausschaltung des Aneurysmasacks aus der Zirkulation hierbei über einen sehr kleinen Katheter platinbeschichtete Metallspiralen eingebracht. Für komplexere Aneurysmen stehen Stents, Flow-Diverter, Web-Devices und andere teils individuell gefertigte Medizinprodukte zur Verfügung.

Die mit blauen Pfeilen markierte Aussackung (Aneurysma) der vorderen Hirnarterie kann mittelst einem kleinen Katheter mit Platinspiralen (Coils) vollständig aufgefüllt werden. Eine drohende Einblutung bei Einriss der Aneurysmawand und daraus folgendschwere Beeinträchtigungen können so verhindert werden.

AKTUELLES

Keine Artikel in dieser Ansicht.