Der Landkreis Märkisch-Oderland liegt im Osten des Landes Brandenburg und ist 1993 im Rahmen der brandenburgischen Kreisreform durch die Zusammenlegung der Landkreise Bad Freienwalde, Seelow, Strausberg und teilweise aus dem Landkreis Fürstenwalde entstanden.
Die kreiseigene Gemeinnützige Rettungsdienst Märkisch-Oderland GmbH (GRMOG), 2012 durch Beschluss des Kreistages gegründet, ist mit der Durchführung des Rettungsdienstes im Landkreis Märkisch-Oderland beauftragt und für 10 Rettungswachen und 5 Notarztstandorte verantwortlich. Darüber hinaus wird an 2 Notarztstandorten der allgemeine ärztliche Bereitschaftsdienst sichergestellt.
► zur Internetseite: https://www.rettungsdienst-mol.de/
GRMOG hat sich u.a. zum Ziel gesetzt, das ländlich geprägte Grenzgebiet zu einer grenzenlosen Notfallversorgungsregion zusammenwachsen zu lassen. Die rechtliche Grundlage wurde durch das Rahmenabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rettungsdienst und die daraus resultierenden Kooperationsvereinbarungen sichergestellt.
Im Rahmen des EU - Förderprogramms INTERREG V A 2014-2020 werden zurzeit von GRMOG folgende Projekte umgesetzt, die der Verstärkung der Patientensicherheit auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze dienen:
1. „Grenzüberschreitender Rettungsdienst im Landkreis Märkisch-Oderland und in der Wojewodschaft Lubuskie“
Gegenstand des Projektes ist es die grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der beruflichen Weiterbildung im Rettungsdienst, um die fachlichen Kompetenzen der deutschen und polnischen Notfallsanitäter/innen im Rettungsdienst zu steigen, Das ermöglicht eine koordinierte grenzüberschreitende Hilfestellung und unterstützt eine optimale notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung im Fördergebiet. Hierbei ist die gemeinsame Aus- und Weiterbildung und die Stärkung der interkulturellen Kompetenzen eine Grundvoraussetzung. Das soll über den beruflichen Alltag, berufliche Integration, gemeinsame Fortbildungen im Bereich Rettungsdienst, Rettungsmedizin, Katastrophenschutz und öffentliche Sicherheit erreicht werden. Bestandteil des Projektes ist die Erarbeitung eines Handbuches für die Rettungskräfte das ihnen die grenzüberschreitende Arbeit erleichtern soll.
2. „Integrierter grenzüberschreitender Rettungsdienst Pomerania/Brandenburg (InGRiP)“
In diesem Vorhaben fungiert GRMOG als Projektpartner. Das Ziel besteht in der Integration und Optimierung der Zusammenarbeit der zuständigen Institutionen und Rettungsdienste im grenzüberschreitenden öffentlichen Rettungsdienst. Deutsche und polnische Rettungsdienst-mitarbeiter/innen trainieren in einem notfallmedizinischen Simulationstraining gemeinsam die grenzüberschreitende Versorgung von deutschen und polnischen Patienten. Zielstellung der Schulungsmaßnahmen ist die Erhöhung der Patientensicherheit durch die effektive Koordination notfallmedizinischer Handlungsabläufe ohne sprachliche Barrieren. Zu diesem Zweck ist unter anderem auch eine sprachliche Schulung der deutschen und polnischen Rettungskräfte in der Nachbarsprache mit spezifischem Fokus auf notfallmedizinisch relevante Sachverhalte vorgesehen, um eine sprachlich adäquate Begleitung der notfallmedizinischen Maßnahmen sicherzustellen.
3. „Gemeinsames Wissen, gemeinsame Sprache, gemeinsames Ziel - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den polnischen Studenten und den deutschen Auszubildenden im Bereich Rettungsdienst“
Die bisherigen Erfahrungen aus den durchgeführten Projekten belegen deutlich, dass die sprachlichen Unterschiede das größte Hemmnis der gemeinsamen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit darstellen. Mit dem Projekt soll der Startschuss für eine dauerhafte Sprachkompetenz deutscher und polnischer Mitarbeiter im Rettungsdienst gelegt werden. Durch den Ansatz, die Ausbildung von polnischen Studenten und deutschen Azubis nicht nur auf die Vermittlung von medizinischen Kenntnissen auszurichten, sondern die Notwendigkeiten der territorialen Grenzlage zu berücksichtigen und die deutsche bzw. polnische Sprache zu erlernen, kann eine grenzüberschreitende Rettung von Menschen erst möglich machen. Ziel des Projektes ist es, den deutschen Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres in der Gemeinnützigen Rettungsdienst MOL GMBH und der polnischen Studenten der Medizinisch-Gesundheitswissenschaftliche Fakultät der Universität Zielona Góra Sprachkenntnisse bis zur Sprachqualifikation A 2 bzw. B2 zu vermitteln. Das Projekt soll dafür genutzt werden, eine geeignete Didaktik für die Sprachausbildung zu finden. Aufgrund der Besonderheiten der rettungsdienstlichen Ausbildung, die von Ausbildungsanteilen in der Schule, der Klinik und dem Rettungswagen geprägt ist, muss die Sprachausbildung optimal angepasst werden.
Im Rahmen des Klein -Projekte - Fonds (KPF) laufen bzw. sind schon abgeschlossen folgende Vorhaben:
„Deutsch-polnisches Trainingscamp“
Ziel des inzwischen abgeschlossenen Vorhabens war es die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Bereich Rettungsdienste im Fördergebiet auszubauen und qualitativ zu verbessern. Dies steht auch im Zu- sammenhang mit dem übergeordneten Ziel, Not- fallpatientenversorgung mit gleichem Angebot auf beiden Seiten der Grenze aufzubauen und zu etablieren. Das Konzept des Trainingscampes wurde von der Beruflichen Hochschule in Gorzów Wielkopolski für polnische Rettungssanitäter/innen entwickelt und seit Jahren in Karpacz (Polen, Sudeten) durchgeführt. GRMOG nutzte die langjährige Erfahrung des polnischen Partners und nahm am Trainingscamp in Karpacz teil und damit Strategie der grenz- überschreitenden Zusammenarbeit im Bereich der medizinischen Notfallversorgung an der deutsch-polnischen Grenze konsequent fortgeführt. Die große Motivation der deutschen Teilnehmenden war nicht nur der Erwerb wertvoller neuer Berufserfahrungen unter extremen Bedingungen, sondern auch die Möglichkeit, das Wissen über das Nachbarland zu vertiefen.
„Gemeinsames Wissen, gemeinsame Sprache, gemeinsames Ziel“
Zielstellung des Projektes ist das Rettungsdienst- personals bereits in der Ausbildungsphase auf grenz- überschreitende Rettungseinsätze vorzubereiten und darüber hinaus Fachpersonal im Fördergebiet zu sichern. Die Förderung der interkulturellen Zu- sammenarbeit und Handlungskompetenz erfolgt durch gemeinsame Pflichtpraktika der polnischen Studenten und der deutschen Auszubildenden des Rettungs- wesens sowie durch das Erlernen der jeweils anderen Sprache. Hinter diesem Projekt steht ein innovativer Gedanke, den jungen Menschen schon in der Aus- bildungsphase Chance zu geben, die Ideen zu entwickeln, zu generieren, diese zu verfeinern und schließlich zur innovativen Lösungen mit echter Alltagstauglichkeit im grenzüberschreitendem Rettungs- wesen zu gelangen. Vor allem sollen sie lernen, wie man in interkulturellen Teams die unterschiedlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der einzelnen Teammit- glieder so miteinander verbindet, dass daraus Lösungen entstehen, die mit Erfolg in grenz- überschreitenden Rettungsansätzen zur Geltung kommen.
Ansprechpartner:
Armin Viert – Geschäftsführer GRMOG
E-Mail: arminviertrdmol.de
Daniel Werner - Personalleiter GRMOG
E-Mail: daniel.werner @rdmol.de
Maria Czarkowska-Borek - Leitung INTERREG VA
E-Mail: maria.czarkowska-borekrdmolde