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Hemispasmus facialis

Der Hemispasmus facialis ist gekennzeichnet durch dauerhafte oder intermittierend auftretende unwillkürliche Zuckungen und/ oder Krämpfe der Gesichtsmuskulatur. Typischerweise tritt er nur einseitig auf. Ursache für das Erkrankungsbild ist in den meisten Fällen ein pathologischer Kontakt zwischen dem Nervus facialis im Bereich seiner Austrittszone aus dem Hirnstamm und einem Blutgefäß. In leichteren Fällen kann die Erkrankung konservativ behandelt werden, die einzige kausale Therapie besteht jedoch in der operativen Beseitigung des ursächlichen Gefäß-Nerven-Kontaktes.

Behandlung/ Therapie

Konservative Behandlung
In Fällen leichter Ausprägung kann ein medikamentöser Behandlungsversuch erfolgen. Zum Einsatz kommen hier beispielsweise Carbamazepin, Clonazepam oder Baclofen sowie neuere Antikonvulsiva. Der Effekt ist jedoch unbeständig und oftmals nicht lang anhaltend. Häufi ger wird zur symptomatischen Therapie die lokale Botulinumtoxin-Injektion verwendet. Diese muss in Abständen von 3 – 4 Monaten jedoch wiederholt werden. Oft kommt es nach längerer Zeit außerdem zu einer Abnahme des Wirkeffektes.

Operative Behandlung – endoskopisch assistierte mikrovaskuläre Dekompression Wenn konservative Therapiemaßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, sollte eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden. Der Eingriff wird mikrochirurgisch, endoskopisch assistiert durchgeführt. Bei der Operation wird die Austrittszone des Nervus facialis aus dem Hirnstamm über eine kleine Schädeleröffnung hinter dem Ohr freigelegt und der pathologische Gefäß-Nervenkontakt durch Einlage eines Tefl onwatte-Interponates beseitigt (siehe Abbildung). Hiermit lässt sich in nahezu 90 Prozent der Fälle eine dauerhafte Beschwerdefreiheit erzielen. Im Vorfeld ist zur Planung des operativen Vorgehens eine MRT-Bildgebung des Kopfes mit speziellen, hochaufl ösenden Sequenzen erforderlich (CISS axial, ggf. TOF). Der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel 5 – 6 Tage. Eine Nachuntersuchung in unserer Ambulanz erfolgt zunächst nach 3 Monaten und dann in jährlichen Abständen.

Behandelnde Ärzte

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Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie

Prof. Dr. Henry W.S. Schroeder
Klinikdirektor

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Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie

Dr. Christian Rosenstengel

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Ansprechpartner - Internationale Patienten

Tamara Usichenko
Geschäftsbereich Patientenmanagement
Universitätsmedizin Greifswald
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