Trigeminusneuralgie
Unter einer Trigeminusneuralgie (Trigeminus = Gesichtsnerv, Neuralgie = Nervenschmerz) versteht man blitzartig einschießende, äußerst quälende, einseitige Gesichtsschmerzen, vorwiegend in Wange und Unterkiefer. Die Stirn ist seltener betroffen. Oft lassen sich die Schmerzen provozieren (Berühren, Kauen, Sprechen, Zähneputzen). Auch kaltes Wetter oder starker Wind können die elektrisierenden Schmerzen auslösen. Die Schmerzattacken dauern meist Sekunden oder bis zu mehreren Minuten. Man unterscheidet verschiedene Arten der Trigeminusneuralgie. Einerseits gibt es die symptomatische Form, die häufi g an das Vorhandensein einer anderen Erkrankung gekoppelt ist (z.B. Tumor, Multiple Sklerose). Häufi ger fi ndet sich jedoch eine so genannte idiopathische Trigeminusneuralgie. Deren Ursache ist eine Gefäßkompression (durch eine Arterie oder Vene) am Trigeminusnerven selbst.
Behandlung/ Therapie
Konservative Behandlung
Die erste Behandlungsoption ist die medikamentöse Therapie, die in erster Linie durch einen Neurologen oder Schmerztherapeuten erfolgt. Hier stehen verschiedene Medikamente (Carbamazepin u.a.) zur Verfügung. Allerdings kann die Einnahme dieser Medikamente durch Nebenwirkungen (z.B. Schwindel, verstärkte Müdigkeit, Unkonzentriertheit) gekennzeichnet sein, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Daher ist die Einbeziehung operativer Behandlungsoptionen in die Patientenaufklärung äußerst wichtig.
Operative Behandlung
Die operative Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Form der Trigeminusneuralgie. Hier stellt die mikrovaskuläre Dekompressionsoperation bei der idiopathischen, Trigeminusneuralgie eine sehr erfolgreiche Operationsmethode dar, die bei bis zu 90% aller Patienten eine Schmerzfreiheit erreichen kann. Die Diagnose kann durch eine MRT Untersuchung gefunden werden. Wir bevorzugen die endoskopischassistierte mikrochirurgische Technik. In Vollnarkose wird der Nervus trigeminus durch eine kleine Öffnung des Schädels hinter dem Ohr freigelegt, das komprimierende Gefäß von der Nervenwurzel gelöst und mit einer kleinen Tefl on-„Watte“ weggehalten, so dass der Nerv völlig freiliegt. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt eines Patienten bei dieser Therapie beträgt 7 Tage. In Fällen einer symptomatischen Trigeminusneuralgie bieten sich anderen Verfahren an, die in schweren Fällen u.a. eine Teildurchtrennung des Nerven beinhalten können. Eine letzte Methode stellt eine spezielle Form der Strahlentherapie (z.B. Cyberknife) dar, die in Ausnahmefällen ebenfalls in Betracht gezogen werden kann.
Behandelnde Ärzte
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Prof. Dr. Henry W.S. Schroeder
Klinikdirektor
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
PD Dr. Jörg Baldauf
Leiter des Neuroonkologischen Tumorzentrums
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