Zum Inhalt springen
SPECT_CT_Lode.jpg

Freude über modernste Technik

Die Untersuchungen krebskranker Kinder werden noch besser, genauer und schneller. Außerdem können sich Ärzt*innen beiderseits der deutsch-polnischen Grenze bald mit noch aussagekräftigeren Bildern zu den Fällen austauschen, um die bestmögliche Therapie für das jeweilige Kind zu erarbeiten. Dazu haben die Unimedizin Greifswald und ihre Partnereinrichtung in Stettin jetzt hochmoderne Geräte in Betrieb genommen.

An der UMG wurde es am heutigen Donnerstag, 1. Dezember, feierlich eingeweiht. Auf dem Foto demonstriert Prof. Holger Lode, Direktor der Greifswalder Kinderklinik, mit einer Puppe, wo die kleinen Patient*innen während der Aufnahmen liegen. Das so genannte SPECT CT wurde zum großen Teil von der Europäischen Union finanziert. Mit diesem Gerät werden die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten weiter verbessert. Es ermöglicht eine noch genauere nuklearmedizinische Untersuchung. Diese ist für besondere Behandlungsangebote wie die Radioisotopentherapie erforderlich. Prof. Holger Lode: „Wir sind der Landesregierung und der EU sehr dankbar für diese Unterstützung. Wir erhoffen uns eine bessere und schnellere Patientenversorgung sowie die Angleichung der Behandlungsstandards in den beteiligten medizinischen Zentren.“

Die mit dem SPECT CT erstellten Bilder fließen in gemeinsame, grenzüberschreitende Fallbesprechungen zwischen den Partnereinrichtungen in Stettin, Krakau und Greifswald ein. An diesen können auch die Familien der an Krebs erkrankten Kinder teilnehmen. Solche grenzübergreifenden Besprechungen organisieren die Partner bereits seit gut anderthalb Jahren. Der Ausbau dieses telemedizinischen Netzwerks ist Teil der deutsch-polnischen Kooperation Temicare.

Das neue SPECT CT und das für den Betrieb notwendige Heißlabor kosten zusammen rund 855.000 Euro. Davon zahlt die Europäische Union 85 Prozent aus dem Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Gefördert wird das Kooperationsprogramm Interreg V A, in dem Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit den Partnern in Polen zusammenarbeiten. Das Finanzministerium MV hat etwas mehr als 1,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um insbesondere Baukosten zu übernehmen.

Im Projekt Temicare wurden bereits zahlreiche gemeinsame telemedizinische Weiterbildungsangebote für medizinisches Personal durchgeführt. Diese werden nun auf den Bereich SPECT-CT erweitert: Erst im Oktober waren ein Strahlenphysiker und ein Arzt aus der Radiologie der Greifswalder Unimedizin für eine Woche in Stettin, um dort Einblicke in die Arbeit mit einem solchen Gerät zu gewinnen.

SPECT_CT_Prof._Reuter.jpg
Prof. Uwe Reuter, Ärztlicher Vorstand der Unimedizin Greifswald, bei der feierlichen Einweihung des neuen SPECT CT. Er lobte dabei das Engagement der Projektpartner auf beiden Seiten der Grenze und dankte der EU und dem Land M-V für die Finanzierung.
SPECT_CT_Gerät.jpg