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Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom (PCa) ist eine bösartige Tumorerkrankung, die vom Drüsengewebe der Vorsteherdrüse (Prostata) ausgeht. Häufigkeit: Das PCa ist bei Männern der häufigste bösartige Tumor und die dritthäufigste karzinombedingte Todesursache in Deutschland. Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter. Die Ätiologie der Prostatakarzinomentstehung und des Progresses der Erkrankung ist unbekannt. Das PCa wächst meist sehr langsam, zunächst innerhalb der Prostata. Erst bei Überschreiten der Prostatakapsel kann die Erkrankung lokal fortschreiten. Bevorzugte Metastasierungsgebiete sind die retroperitonealen Lymphknoten sowie das Achsenskelett.

Behandlung/ Therapie

Die Auswahl des geeigneten Therapieverfahrens richtet sich vor allem nach dem Tumorstadium, dem Patientenalter sowie eventueller Komorbiditäten. Jedoch sind dabei auch zahlreiche individuelle Faktoren wie zum Beispiel der Patientenwunsch zu berücksichtigen.

  1. Aktive Überwachung (Active Surveillance) Zunächst abwarten und erst bei Fortschreiten des Tumors kurativ (heilend) zu behandeln, ist unter genau festgelegten Bedingungen eine mögliche Behandlungsoption bei lokal begrenztem PCa im Frühstadium.
  2. Radikale Prostatovesikulektomie Die Entfernung der Prostata und der Samenblasen kommt insbesondere bei lokal begrenztem PCa ohne klinisch erkennbare Metastasen in Betracht; diese kann in unterschiedlichen Operationstechniken ( retropubisch oder laparoskopisch) mit gegebenenfalls Schonung der Erektionsnerven erfolgen.
  3. Strahlentherapie Die perkutane Strahlentherapie und die Brachytherapie (Einlage von Seeds in die Prostata) können bei lokal begrenztem und lokal fortgeschrittenem PCa ohne Fernmetastasen zum Einsatz kommen; Voraussetzung ist allerdings eine ungestörte Entleerung der Harnblase ohne Restharnbildung.
  4. Abwartendes Beobachten (Watchful Waiting) In ausgewählter Situation vor allem bei älteren Patienten mit schweren Begleiterkrankungen kann es auch sinnvoll sein, auf eine primär belastende Tumortherapie zu verzichten und stattdessen tumorbedingte Beschwerden abzuwarten und diese palliativ zu behandeln.
  5. Hormontherapie Bei fortgeschrittenem und metastasiertem PCa  sollte als palliative Therapieoption ein Androgenentzug durchgeführt werden, dieser erfolgt  medikamentös mit einem LH-RH-Analogon. Eine Kombination mit einem Antiandrogen ist aber auch möglich.
  6. Chemotherapie Die Behandlung mit Zytostatika  wie zum Beispiel Docetaxel  oder neueren Substanzen wie Abirateron oder Enzalutamid wird bei Wirkverlust der antiandrogenen Therapie (in hormonrefraktärer Situation) empfohlen.

Behandelnde Ärzte

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Klinik und Poliklinik für Urologie

PD Dr. Uwe Zimmermann

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Klinik und Poliklinik für Urologie

PD Dr. Maik Pechoel

Patienten aus der Bundesrepublik Deutschland wenden sich bitte an den ärztlichen Ansprechpartner oder die Kontaktdaten der Kliniken. Für allgemeine Anfragen wählen Sie bitte die 03834 86 0.

Ansprechpartner - Internationale Patienten

Tamara Usichenko
Geschäftsbereich Patientenmanagement
Universitätsmedizin Greifswald
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